Was bedeutet der große Versöhnungstag?

3. Mose 23,26-28 · LUT Und der HERR redete mit Mose und sprach: Am zehnten Tage in diesem siebenten Monat ist der Versöhnungstag. Da sollt ihr eine heilige Versammlung halten und fasten und dem HERRN Feueropfer darbringen und sollt keine Arbeit tun an diesem Tage, denn es ist der Versöhnungstag, euch zu entsühnen vor dem HERRN, eurem Gott.

Religiöses Fest

Der große Versöhnungstag gehörte zu den wichtigsten religiösen Festen im Volk Israel.

Die Rituale am großen Versöhnungstag weisen auf endzeitliche Ereignisse in Gottes Heilsplan hin, die sich am himmlischen Heiligtum abspielen.

Völlige Weihe

Der große Versöhnungstag hatte neben dem Passahfest eine besondere Bedeutung im Volk Israel (3. Mose 16,1-34; 23,23-32). Er fand nach jüdischem Kalender am zehnten Tag des siebten Monats statt und wurde durch den „Sabbat des Blasens“ eingeleitet. Die Priester riefen das Volk durch den Klang von Silberposaunen auf, sich vorzubereiten und Gott ganz zu weihen.

Rituale am großen Versöhnungstag

Nachdem der Hohepriester sich und seine Familie durch ein Opfer mit Gott versöhnt hatte, trat er aus dem Heiligtum und warf über zwei Ziegenböcke das Los. Der eine Bock war für Gott, der andere für „Asasel“ bestimmt. Asasel ist die Bezeichnung für einen Wüstendämon. Er steht symbolisch für Satan (in Satanskulten wird der Teufel noch heute manchmal mit dem Namen Asasel angerufen).

Der für Gott ausgeloste Bock wurde als Sündopfer geopfert. Auf ihn wurde aber keine Sünde gelegt. Das Blut des Tieres war also rein. Mit diesem Blut ging der Hohepriester ins Allerheiligste und sprengte es gegen die Bundeslade und anschließend auch auf die Hörner des Räucheraltars. Damit reinigte er das Heiligtum und versöhnte das Volk mit Gott.

Warum musste das Heiligtum rituell gereinigt werden?

Im Laufe des Jahres brachten die Israeliten im Tempel ihre Opfer dar. Sie übertrugen ihre Sünden durch Handauflegung auf das Opfertier. Dessen Blut wurde auf die Hörner des Brandopferaltars gesprengt (3. Mose 4,27-30; vgl. auch Vers 13-18). Damit „verunreinigten“ die Sünden des Volkes das Heiligtum. Deshalb musste es am großen Versöhnungstag gereinigt werden.

Der „Sündenbock“

Nach dem Reinigungsritual legte der Hohepriester die Schuld des Volkes symbolisch auf den Bock, der für Asasel (Satan) bestimmt worden war. Dieser wurde jetzt in die Wüste gejagt. Noch heute kennt man den Ausdruck „Sündenbock“, der vermutlich auf diesen Text zurückgeht.

Hinweis auf Jesus

Alle Opfer, die von Israeliten am Heiligtum dargebracht wurden, waren ein Hinweis auf Jesus.

Allerdings ist Satan nicht derjenige, der die Sünden auf sich nimmt, wie Jesus es tat. Jesus trug die Sünden ans Kreuz, um sie zu bezahlen. Alle Opfer, die von Israeliten am Heiligtum dargebracht wurden, waren ein Hinweis auf Jesus. Dieser besondere Bock für Asasel steht ausnahmsweise nicht für Jesus, sondern den Teufel. Satan bekommt symbolisch die Verantwortung für die Sünde und stirbt in der Verbannung der Wüste. Das sollte zeigen, dass die Sünde und Schuld nie wieder zum Volk zurückkehrten. Die Vergebung, die sie unter dem Jahr beim Opfern erhalten hatten, war nun besiegelt und endgültig.

Ein Tag des Gerichts und der Freude

Der große Versöhnungstag war auch ein Tag des Gerichts. Wer im Laufe des Jahres seine Schuld nicht durch ein Opfer im Heiligtum gesühnt hatte, war nicht mit Gott versöhnt. Er wurde aus dem Volk Israel ausgestoßen. Auch wer diesen Tag nicht ernst nahm und sich nicht mit Gebet und Fasten vor Gott demütigte, fiel unter das Gericht Gottes (3. Mose 23,29). Die Sünde dieser Personen fiel sozusagen wieder auf sie zurück. Wer aber an diesem Tag teilnahm, dem war seine Erlösung gewiss.

Nach Abschluss des großen Versöhnungstages feierten die Israeliten das Laubhüttenfest. Es war nicht nur ein Fest der Freude und Dankbarkeit, weil man eine gute Ernte eingebracht hatte, sondern weil die Menschen wieder mit Gott im Reinen waren.

Sinnbilder der Erlösung

Der große Versöhnungstag enthält Sinnbilder für die Erlösung durch Christus. So wie der Hohepriester am Anfang des Festes aus dem Allerheiligsten trat und den für Gott ausgelosten Bock opferte, kam auch Christus aus dem himmlischen Heiligtum und opferte sich für unsere Sünde. Nach seiner Auferstehung kehrte er in das himmlische Heiligtum zurück und versöhnte uns mit Gott (Hebräer 9,11-15).

Reinigung des himmlischen Heiligtums

Alle Taten der Menschen sind bei Gott aufgezeichnet (Offenbarung 20,12; Daniel 7,10). Die Aufzeichnung der Sünde aber verunreinigt das himmlische Heiligtum. Es muss auch davon gereinigt werden, wie Hebräer 9,22 bestätigt. Das geschieht durch das Opfer Jesu Christi, das natürlich viel besser und wirksamer ist als die Tieropfer damals.

Der große Versöhnungstag stellte also symbolisch etwas dar, was später im Großen geschehen würde. Laut Daniel 8,14 würde das Heiligtum nach Ablauf von 2300 Jahren zu seinem Recht kommen oder gerechtfertigt werden. Dies sollte in der Endzeit geschehen (Vers 17.19.26)

Ein Gericht vor der Wiederkunft

Auch der himmlische Versöhnungstag ist eine Art Gerichtszeit (vgl. Offenbarung 14,6.7; 20,11.12; Daniel 7,9-14; 2. Korinther 5,10). Bevor Christus wiederkommt, wird wie in einem „Untersuchungsgericht“ festgestellt, wer durch Jesu Opfer Vergebung seiner Sünde erhalten hat. Er/sie gehört zum Volk Gottes, wird freigesprochen und kommt nicht in das Endgericht. Dieses Gericht vor der Wiederkunft macht vor allen himmlischen Wesen transparent, wer zum ewigen Leben und wer zum Gericht auferstehen wird (Johannes 5,28.29; vgl. Matthäus 13,24-30). Während dieses Gericht im Himmel stattfindet, werden die Menschen auf Erden aufgerufen, Gott den Schöpfer anzubeten. Sie sollen sich auf die Begegnung mit ihm vorbereiten (Offenbarung 14,6.7).

Wenn Christus sein Versöhnungswerk abgeschlossen hat, kommt er aus dem himmlischen Heiligtum zum zweiten Mal auf diese Erde. Alle Verantwortung für Sünde, Leid und Tod wird er dann auf Satan legen und ihn „in die Wüste schicken“. Nie wieder wird das Böse zu Gottes Volk zurückkehren. Danach beginnt eine neue Zeit: ewiges Leben in Liebe und Gemeinschaft mit Gott (Offenbarung 21,1-5).

Irdisches Heiligtum, Israel, Vorschau und Schatten des Zukünftigen Himmlisches Heiligtum, universale Erfüllung am Ende der Zeit
Fest des Posaunenblasens (3. Mose 23,24.25) Vorbereitung auf den Versöhnungstag und das Gericht (Offenbarung 14,6.7)
Der große Versöhnungstag (3. Mose 16)
Reinigung des irdischen Heiligtums
= Gericht (3. Mose 23,26-32)
Der Bock für Asasel wird in die Wüste geschickt und verendet dort (3. Mose 16,20-28)
Der endzeitliche große Versöhnungstag
Reinigung des himmlischen Heiligtums (Hebräer 9,22; Daniel 8,14)
= Gericht (Daniel 7,9-14)
Satan wird 1000 Jahre verbannt und stirbt den ewigen Tod (Offenbarung 20,1-3.10).
Laubhüttenfest (5. Mose 16,13-15) als Freude über die Ernte Gottes „Hütte“ bei den Menschen, er wohnt bei ihnen, Freude der Erlösten (Offenbarung 21,1-5).

 

Fazit

Der große Versöhnungstag war ein Sinnbild auf Jesus Christus und die Erlösung durch ihn. Er war ein Tag des Gerichts für diejenigen, die Vergebung nicht in Anspruch nahmen, aber ein Tag der Freude für alle, die Erlösung von Schuld erfahren haben. Die jährlichen Rituale des Versöhnungstages weisen auf endzeitliche Ereignisse in Gottes Heilsplan hin, die sich am himmlischen Heiligtum abspielen.

Zum Nachdenken

  • Wovon wurde das Heiligtum einmal im Jahr (am großen Versöhnungstag) gereinigt? Was bedeutete diese Reinigung für den einzelnen Israeliten?
  • Warum hieß dieser Feiertag in Israel „großer Versöhnungstag“?
  • Welche endzeitliche Bedeutung hat der „große Versöhnungstag“? Was passiert nach der Reinigung des himmlischen Heiligtums?


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