Welche Bedeutung hat das israelitische Heiligtum?

Im innersten Teil des Tempels wurde die Bundeslade aufbewahrt

Stiftshütte und Tempel waren Orte der Begegnung mit Gott. In Opfern, Ritualen und Festen wurde symbolisch der Weg der Erlösung aufgezeigt.

Gott möchte den Menschen begegnen

Zelt, dann Tempel

Das Heiligtum auf der Erde existierte zuerst in Form eines transportablen Wüsten-Heiligtums. Später wurde ein Tempel gebaut.

Als Gott Mose den Auftrag gab, in der Wüste ein transportables Heiligtum zu bauen, lautete die Begründung, dass Gott unter dem Volk wohnen wollte (2. Mose 25,8.9). Die Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen, die am Anfang noch ganz ungetrübt gewesen war, war durch die Sünde beeinträchtigt worden (1. Mose 2-3; Jesaja 59,1.2). Das Heiligtum sollte einen Weg aufzeigen, wie sich Gott und Mensch wieder begegnen können. Gott zeigt durch diese Einrichtung, wie Gläubige Befreiung von Schuld und Reinigung erfahren können.

Es gibt ein Heiligtum im Himmel

Als Mose das israelitische Heiligtum errichten ließ, orientierte er sich an einem Bild oder Modell, das Gott ihm zeigte (2. Mose 25,40). Das irdische Heiligtum war laut dem Verfasser des Hebräerbriefes ein Abbild des himmlischen Heiligtums (Hebräer 8,1-5). Auch Johannes bestätigt, dass es im Himmel einen Tempel gibt (Offenbarung 11,19). Laut Offenbarung 7,9-17 ist das himmlische Heiligtum ein realer Ort der Anbetung Gottes.

Das Heiligtum stellt symbolisch den Weg der Erlösung dar

Das irdische Heiligtum bot durch seine täglichen und jährlichen Rituale die Möglichkeit, von Sünde frei zu werden. Stellvertretend für den Menschen wurden dort Tiere dargebracht. Die Sünde wurde über das Blut auf das Heiligtum übertragen, damit sich Gott selbst um sie kümmern konnte. Er nahm sie auf sich. Einmal im Jahr wurde das Heiligtum von den angesammelten Sünden der Israeliten gereinigt (Großer Versöhnungstag). Obwohl wir heute keinen Tempel mehr haben und keine Opfer mehr darbringen müssen, sind seine Gegenstände und Rituale für uns noch relevant.

  • Wenn jemand zu Gott kommen will, benötigt er ein Opfer für seine Schuld, weil Sünde von Gott trennt (Opfer eines fehlerlosen, reinen Tieres auf dem Brandopferaltar im Vorhof des Heiligtums – Hinweis auf den Opfertod Jesu am Kreuz, Johannes 1,29).
  • Er muss außerdem von der Sünde gereinigt werden (Wasserbecken im Vorhof des Heiligtums – Hinweis auf die Taufe, Apostelgeschichte 2,38).
  • Durch diese beiden Schritte kommt er in die Gemeinschaft mit Gott (Eintritt in das Heilige, dem Vorraum zum Allerheiligen – Bild für die Gemeinde, 1. Korinther 3,16.17).
  • Er lebt durch die Kraft des Heiligen Geistes (siebenarmiger Leuchter mit Öl im Heiligen – Symbol für den Heiligen Geist, 1. Johannes 2,20.27).
  • Er erinnert sich an das Opfer Jesu für seine Schuld (Schaubrottisch mit 12 Broten im Heiligen – Hinweis auf das Abendmahl, Johannes 6,35).
  • Er spricht mit Gott und bittet für seine Mitmenschen (Rauchopferaltar, Priesterdienst im Heiligen – Hinweis auf den neutestamentlichen Priesterdienst aller Gläubigen, Offenbarung 5,8).
  • Wenn Christus wiederkommt, wird der Gläubige vor Gottes Thron treten, um ihn mit allen Engeln anzubeten (Vorhang zwischen dem Heiligen und Allerheiligsten zerreißt; Bundeslade mit anbetenden Cherubim, Gnadenthron und den Zehn Geboten im Allerheiligsten – Symbol für den Thron Gottes und den unsichtbaren Gott, der von Engeln umgeben ist und dessen Herrschaft auf Gnade und Gerechtigkeit beruht, Hebräer 5,14-16).

Feste am Heiligtum

Mit dem Heiligtum waren vier große Jahresfeste verbunden, die auch den Erlösungsplan erklären sollten:

  • Passahfest (Kreuzigung Jesu),
  • Pfingsten (Ausgießung des Heiligen Geistes zur Gründung der Gemeinde),
  • Großer Versöhnungstag (Entscheidung, wer zum ewigen Leben und wer zum Gericht aufersteht, Wiederkunft Jesu, Weltgericht),
  • Laubhütten-Erntedankfest (Neue Erde).

Christus als Opfer und Hohepriester zugleich

Die wichtigste Erkenntnis des Heiligtumsdienstes besteht darin, dass er in vielfältiger Hinsicht auf Christus zeigte. Nicht nur die Opfertiere waren ein Hinweis auf ihn. Auch die Priester standen symbolisch für Christus als den wahren Vermittler zwischen Gott und Menschheit. Als Christus am Kreuz starb, zerriss der Vorhang im Tempel von oben nach unten (Matthäus 27,51). Das zeigte an, dass das irdische Heiligtum seine Bedeutung verlor. Bei seiner Himmelfahrt nahm Jesus seinen Dienst als Hohepriester im himmlischen Heiligtum auf.

Davon spricht auch der Hebräerbrief, z. B. in Hebräer 4,14-16: Jesus ist unser Hohepriester, der uns versteht und vor Gott vertritt. Deshalb können wir ohne Angst vor Gottes „Gnadenthron“ treten, um Vergebung und Hilfe zu erhalten.

Fazit

Der irdische Tempel mit seiner Einrichtung, seinen Opfern, dem Priesterdienst und Jahresfesten ist eine symbolhafte Darstellung des himmlischen Heiligtums und des Planes Gottes zur Erlösung der Menschheit. Auf anschauliche Art zeigte Gott dem Menschen, wie sie Vergebung von Schuld erhalten und gerettet werden können.

Zum Nachdenken

  • Warum hat Gott die Menschen ein Heiligtum bauen lassen? Welche Absicht verfolgte er damit?
  • Welche Lektionen lassen sich aus dem Heiligtum und seinen Bestandteilen und Geräten ableiten?
  • Warum haben wir heute keinen irdischen Tempel mehr? Wie können wir Gott am besten begegnen?

 

 

 


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