Wie können wir mit Gottes Hilfe Krisen bewältigen?

Psalm 25,16.17.20 · LUT Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend. Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöten! … Bewahre meine Seele und errette mich; lass mich nicht zuschanden werden, denn ich traue auf dich.

Gott bewahrt uns nicht vor allen Schicksalsschlägen und dem Leid, aber er steht uns darin bei. In der Bibel finden wir für diese harte Zeiten wertvollen Rat.

Schicksalsschläge und Traumata

Krisen kennen die meisten Menschen aus ihrem persönlichen Leben. Egal, ob wir jung oder alt sind, wir können in (sehr) schwierige Situationen geraten, seien es Todesfälle im persönlichen Umfeld, wirtschaftliche Nöte, Krankheiten oder Enttäuschungen in der Liebe.

Viele Menschen finden relativ bald ihr seelisches Gleichgewicht wieder, wenn sie etwas Schweres erlebt haben. Wer jedoch eine melancholische Veranlagung hat, kommt nicht so einfach über eine schwere Erschütterung hinweg, sondern wird oft von langanhaltenden Depressionen hinuntergezogen, die alle Lebenskraft rauben.

Auch traumatisierende Erlebnisse wie Vergewaltigung, Misshandlung, Krieg oder Folter belasten Menschen psychisch oft so sehr, dass es ihnen schwerfällt, ihr Leben zu bewältigen.

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Dauerhaft belastende Situationen

Noch schlimmer wird es, wenn eine belastende Situation anhält, wenn kein Ausweg oder Ende in Sicht ist. Wer keine Hoffnung mehr hat, verzweifelt und verbittert manchmal oder ergibt sich passiv seinem Schicksal. So jemand kann sich dann an nichts mehr freuen, alles ist innerlich tot. Manchen Menschen erscheint ihr Leben dann so sinnlos, dass sie keinen anderen Ausweg sehen als den Tod. Doch das muss nicht sein, es gibt reale Hilfe! Gott lässt uns Menschen nicht im Stich.

Hilfe von außen nötig

Akuthilfe

In einer akuten Leidsituation braucht ein Mensch Hilfe von außen.

In einer akuten Krisensituation braucht ein Mensch Hilfe von außen. Nur wenige können sich aus eigener Kraft aus ihren dunklen Gefühlen und äußeren Zwängen befreien. Der israelitische König David hatte beispielsweise schon oft die Hilfe Gottes in aussichtslosen Lagen erlebt. Deshalb konnte er sich auch später auf Gott verlassen, als sich scheinbar alle gegen ihn verschworen hatten und ihm schon längere Zeit nach dem Leben trachteten (Psalm 62,2-9).

Der Prophet Elia dagegen sah keinen Ausweg mehr und verfiel in eine schwere Depression, als Königin Isebel ihn ermorden lassen wollte (1. Könige 19,4). Gott „therapierte“ den Verzweifelten nicht im Schnellverfahren, weil Elia auch körperlich erschöpft und ausgebrannt war. Erst nach über einem Monat erkannte der Prophet, dass seine Lage nicht aussichtslos war. Dann zeigte Gott ihm, wie positiv die Zukunft tatsächlich aussah.

Zwei hilfreiche Blickrichtungen

Neue Kraft

Gott ist zuverlässig. Seine Gnade macht uns stark.

Zwei Blickrichtungen können einem Menschen helfen, der sich in einer verzweifelten Lage befindet: Erfahrungen, wie Gott in der Vergangenheit geholfen hat, und Hoffnung auf die Zukunft, die Gott uns schenken will. Um beides zu sehen, braucht es aber meistens jemanden, der uns dafür die Augen öffnet.

Genau das möchte Gott für uns tun. Er lässt uns in unseren Krisen nicht allein. So können wir uns bewusst daran erinnern, wie gut Gott zu uns schon früher war (Jesaja 46,9; Jeremia 6,16). Der Prophet Jeremia beispielsweise lenkte in einer tiefen Krise seine Gedanken bewusst auf die Güte Gottes:

„⟨Doch⟩ dies will ich mir in den Sinn zurückrufen, darauf will ich hoffen. Ja, die Gnadenerweise des HERRN sind nicht zu Ende; ja, sein Erbarmen hört nicht auf, es ist jeden Morgen neu. Groß ist deine Treue. Mein Anteil ist der HERR, sagt meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen. Gut ist der HERR zu denen, die auf ihn harren, zu der Seele, die nach ihm fragt. Es ist gut, dass man schweigend hofft auf die Rettung des HERRN.“ (Klagelieder 3,21-26)

Wer sich an die Gnade Gottes erinnert, die er selbst schon erlebt hat, gewinnt einen zuversichtlichen Blick nach vorne. Die Zukunft erscheint weniger düster und ungewiss, wenn man weiß, dass Gott gut ist – unabhängig davon, ob man das gerade „spürt“ oder nicht. Unsere Gefühle schwanken, doch Gott ist unwandelbar gut, treu und zuverlässig.

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Biblische Berichte machen Mut

In der Bibel finden wir viele Berichte darüber, wie Gott aus hoffnungslosen Situationen herausgeholfen hat – wenn auch nicht immer sofort (z. B. die Bücher Rut und Ester im Alten Testament und zahlreiche Begebenheiten aus dem Leben der ersten Christen, aufgezeichnet in der Apostelgeschichte im Neuen Testament).

Diese Berichte wollen uns Mut machen, wenn sich unsere Gebete nicht in den nächsten Tagen und Wochen erfüllen. Gott weiß am besten, wann der Zeitpunkt gekommen ist, an dem er unser Schicksal wendet. Auch das zeigen die Erfahrungen, von denen die Bibel berichtet. Es lohnt sich, die Bibel regelmäßig zu lesen, um für „Dürrezeiten“ im Leben rechtzeitig Kraft zu schöpfen (Psalm 1,1-3). Unser kostenloser Bibelkurs Immanuel – Ja Jesus stärkt die Beziehung zu Gott, sodass Krisen leichter bewältigbar sind.

Gott leidet mit

Geteiltes Leid

Gott versteht uns. Er hat selbst gelitten.

Gott ist uns in belastenden Lebenssituationen nicht fern, sondern er ist uns besonders nah. Jesus ist Mensch geworden und hat für uns und mit uns gelitten. Gottes Mitgefühl gilt besonders denen, die gerade leiden. Er versteht, was wir durchmachen, wenn wir durch Krisen gehen. ER geht mit. Die Bibel zeigt Gott nicht als jemanden, der uns im Leid allein lässt. Im Gegenteil: Gott geht mit uns durch alle Höhen und Tiefen unseres Lebens (Jesaja 53,3.4). Gottes Mitgefühl gilt besonders denen, die gerade leiden und im Herzen zerbrochen sind (Jesaja 57,15). Das zu wissen, schenkt Kraft und Trost.

Mehr darüber erfährst du in folgendem Artikel: Wie hilft mir Gott im Leid?

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Aussicht auf Gerechtigkeit

Wenn wir uns in einer schlimmen Lage befinden, wünschen wir uns sofortige Hilfe und sind deshalb mit unseren Gedanken im Hier und Jetzt gefangen. In solchen Situationen brauchen wir auch einen Blick für die Zukunft. Manchmal hilft es uns, wenn wir daran denken, dass Gott einmal jeden Menschen zur Rechenschaft ziehen wird. Dann werden alle, die unter der Bosheit und Grausamkeit von anderen gelitten haben, Gerechtigkeit erfahren (Matthäus 5,4.6.10). Viele Christen sprechen nicht gerne vom Gericht Gottes, doch Gott verschafft den Unterdrückten und Verfolgten dadurch endlich Recht (Daniel 7,22).

Hoffnung schenkt Kraft

Hoffnung

Mit Gott haben wir Zukunft. Diese Hoffnung trägt uns durchs Leben.

Wir können uns darauf verlassen, dass Gott eine neue Welt schaffen wird, in der Gerechtigkeit herrscht und in der es nie wieder Leid, Tränen und Tod geben wird (2. Petrus 3,13; Offenbarung 21,1-5). Die Bibel gibt uns diese klare Zuversicht und Gott hält alle seine Versprechen. Deshalb dürfen wir hoffen. Wer Hoffnung hat, kann belastende Situationen besser ertragen. Er weiß, dass es keine wirklich aussichtslose Lage gibt, wenn er Gott sein Leben anvertraut. Auch wenn sein Leiden vielleicht bis zu seinem Tod anhalten wird, hat er Aussicht auf Gerechtigkeit und ewiges Leben.

Christen leben also nicht nur von ihrem Glauben und ihrer Liebe, sie leben auch von ihrer Hoffnung (1. Korinther 13,13). Paulus kann aufgrund seiner eigenen Leid-Erfahrung schreiben: „Denn in solchen Leiden lernen wir, geduldig zu werden. Geduld aber vertieft und festigt unseren Glauben, und das wiederum gibt uns Hoffnung. Und diese Hoffnung wird uns nicht enttäuschen” (Römer 5,3-5 HFA).

Fazit

Gott bewahrt uns nicht vor Krisen, aber er steht uns darin bei. Wir brauchen in ausweglosen Situationen seine Hilfe. Es hilft, sich in Schwierigkeiten bewusst zu machen, wie Gott in der Vergangenheit gewirkt hat und was er für die Zukunft geplant hat. Wir dürfen wissen, dass Gott immer bei uns ist und mit uns durch die Höhen und Tiefen des Lebens geht.

Zum Nachdenken

  • Welche schwierigen Situationen in der Vergangenheit konnte ich bereits bewältigen? Wie ist das möglich gewesen?
  • Warum kann ich mir sicher sein, dass Gott mir in Krisen beisteht und auch Mitgefühl für mich hat?
  • Manchmal verändert Gott die Situation, manchmal verändert er mich, manchmal beides. Inwiefern habe ich das schon einmal erlebt?
  • Ich darf Hilfe annehmen, z. B. bei einer anonymen christlichen Telefonseelsorge („Gott erfahren“: 0800 031 13 13), einem Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe.
  • Schreib uns dein Gebetsanliegen.

Mein Gebet

Großer, guter Gott! Du weißt, in welcher Krise ich gerade stecke. Du verstehst meinen Schmerz, mein Unvermögen, meine Sorgen und Ängste. Ich bitte dich, mir weiterzuhelfen, mir Lösungsansätze und einen guten Ausweg zu zeigen. Ich bitte dich auch um die nötige Geduld, dass ich vertrauensvoll auf dein Wirken warten kann. Danke, dass du in allen Lebenssituationen bei mir und mit mir bist. Amen.


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