Wie hilft mir Gott im Leid?

Leid. Eine tiefe, schmerzvolle Erfahrung des Menschen. Wie gehen wir damit um? Was hilft uns im Leid? Oder besser gefragt: Wie hilft mir GOTT im Leid? Es gibt Antworten auf diese Fragen, die dich trösten und stärken können.

Leid hat viele Gesichter

Zuerst einige grundsätzliche Aussagen, in denen du dich persönlich wiederfinden kannst. Sie berühren die Situation von Menschen, die schon gelitten haben oder gerade eine schmerzvolle und schwierige Erfahrung machen.

Leid betrifft jeden Menschen, alte und junge, früher oder später.

Hast du noch nie Leid erlebt? Ich freue mich mit dir. Genieß es, wenn es dir gut geht. Das sind wertvolle Zeiten im Leben, in denen wir „auftanken“ können.

Leidest du gerade?  Vielleicht musstest du als Kind leidvolle Erfahrungen machen. Es gab zuhause Streit, deine Eltern haben sich getrennt. Oder du warst traurig, weil dein geliebtes Haustier gestorben ist. Auch das bedeutet Leid. Möglicherweise bist du im frühen oder späteren Erwachsenenalter durch Leid gegangen, durch eine tiefe Krise. Was auch immer der Grund dafür war – der Tod eines nahen Menschen, Scheidung, Krankheit, Verlust des Arbeitsplatzes, Einsamkeit, Armut, um nur einige Beispiele zu nennen – du weißt wahrscheinlich, wovon ich hier schreibe.

Leid hat viele Gesichter

Worunter Menschen leiden, ist ganz verschieden. Man darf/soll/kann Leid nicht messen oder vergleichen. Was für den einen eine „Kleinigkeit“ ist, kann für einen anderen Menschen extrem leidvoll sein. Auf andere herabzuschauen oder sich über ihr „Leid“ lustig zu machen, steht uns nicht zu. Jeder Mensch soll in seinem Schmerz ernstgenommen werden.

Die Bibel ist ein weises Buch, das von Menschen handelt, die ganz unterschiedliche Lebenswege gegangen sind. Viele von ihnen kannten persönliches Leid. So schreibt König Salomo beispielsweise im Buch der Sprüche: „Jedes Herz hat seine eigene Bitterkeit und auch seine Freude kann kein anderer vollkommen mit ihm teilen.“ (Sprüche 14,10 NLB)

Leid äußert sich unterschiedlich

Was tust du, wenn du leidest? Wie äußert sich das? Vielleicht weinst du in deinen Kopfpolster, vielleicht schreist du vor (seelischem oder körperlichem) Schmerz. Möglichweise klagst du dein Leid guten Freunden. Vielleicht wirst du aggressiv. Oder aber du ziehst dich zurück, willst von anderen Menschen nichts wissen, sondern lieber allein sein. Und dann kann es noch sein, dass du in Ablenkung flüchtest, zu Medikamenten, zum Alkohol, zu … greifst. Manche werden passiv und resignieren („da kann man eh nichts machen“), andere flüchten sich in Aktionismus („ich muss alles sofort ändern“).  Und dann gibt es Menschen, die Leid in ein tiefes Loch stürzt, in Depressionen bis hin zu Selbstmordgedanken.

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Die „Warum“-Fragen

Warum ICH? Was habe ich falsch gemacht? Warum lässt Gott das zu? Warum müssen so viele Unschuldige leiden?

Kennst du solche Fragen? Du bist nicht allein damit. Auch die Menschen der Bibel haben Fragen im Leid gestellt, z. B. David in den Psalmen: „Warum wendest du dich von uns ab? Warum verschließt du deine Augen vor unserem Leid und unserer Unterdrückung?“ (Psalm 44,25) Es gibt himmelschreiendes Leid, das wir nicht verstehen. Fragen und Zweifel nagen deshalb an unserem Glauben, weil wir keine Antworten darauf finden.

Ganz ehrlich: Ich ringe auch mit Antworten auf diese Fragen. Man kann Leid nicht „erklären“. Ja, sicher gibt es selbstverschuldetes Leid. Schau dir nur unsere Gesellschaft oder unsere Umwelt an. Wie viele Geschöpfe leiden, weil wir Menschen schlecht mit anderen umgehen. Aber es gibt auch so unermesslich viel nicht erklärbares Leid.

Ich könnte dir jetzt das biblische Konzept eines Kampfes zwischen „Gut“ und „Böse“ erklären oder den freien Willen ins Spiel bringen, den Gott uns gibt, und der auch zum Bösen missbraucht werden kann (Wenn du dich in dieses Thema vertiefen möchtest, empfehle ich dir unseren Bibelartikel: Warum lässt Gott das Leid zu?) Die Frage ist, ob uns Antworten auf unsere Warum-Fragen wirklich trösten können.

Nicht hilfreich

Warum-Fragen helfen nicht. Wir brauchen konkrete Hilfe.

Wir neigen dazu, im Leid einen Schuldigen zu suchen (oder die Schuld generell auf Gott zu schieben). Viel sinnvoller ist es aber, Leid als natürlichen Teil des menschlichen Lebens anzunehmen, auch wenn man es nicht versteht oder einordnen kann. Wir Menschen wollen immer gerne einen Grund bzw. eine Ursache für Geschehnisse und Erlebnisse erkennen. Diese Strategie wenden wir dann auch auf Leiderfahrungen an. Irgendjemand MUSS doch schuld daran sein! Doch wir merken früher oder später, dass uns dieser Gedankenansatz nicht weiterhilft. Es gibt etwas viel Besseres als theoretische Antworten auf zutiefst persönliche Fragen. Es gibt HILFE. Für DICH, in deinem Leid. Praktische und erlebbare Hilfe, die einen ganz realen Unterschied macht. Eine Hilfe, die schon andere vor dir in Anspruch genommen haben und die ihr Leben zum Guten gewendet hat.

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Hilfe – oder Helfer?

Die einzige nachhaltige und kraftvolle Hilfe im Leid ist keine Theorie, sondern ein HELFER. Gott. ER ermöglicht dir in deinem Leid Gutes, Hilfreiches, Tröstliches. Lass mich ein paar Erfahrungswerte zusammentragen, die dir das geben können, was du gerade brauchst. Lass dich auf das Wagnis ein, Gott gerade im Leid zu suchen und ihm zu begegnen. Du kannst dabei nur gewinnen, nichts verlieren. Was hast du schon alles ausprobiert, um Leid zu lindern? Mit Gott gibt es tatsächlichen einen Ausweg, einen guten Umgang. Aber werden wir konkret: Was tut Gott für dich?

Gott ist immer da

„Auch wenn es durch dunkle Täler geht, fürchte ich kein Unglück, denn du, HERR, bist bei mir.“ (Psalm 23,4 HFA)

„Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.“ (Psalm 34,19 LUT)

Nähe spüren

Gott ist für dich da. Du kannst immer zu ihm kommen.

Das ist es, was viele Menschen brauchen: Jemanden, der einfach da ist, wenn sie leiden. Nicht unbedingt jemanden, der viel redet (Worte helfen oft nicht), sondern der sich Zeit nimmt, um zuzuhören, um Nähe spüren zu lassen, in den Arm zu nehmen, Tränen wegzuwischen. Manche Menschen sind überfordert mit dem Leid ihrer Mitmenschen. Mir geht es auch manchmal so.  GOTT ist aber NIE überfordert. Du kannst ihm alle deine Klagen an den Kopf werfen. Er hält das aus. Du kannst dein Leid herausschreien, mit bitteren Worten oder auch ohne Worte – so wie Jeremia, der große Mann der Bibel, der sich in seinem bitteren Leid an Gott wandte:

„Denk doch an mein Leid und an meine Verlassenheit, an die Bitterkeit und an das Gift!“ (Klagelieder 3,19 NLB)

„HERR, denk doch daran, was mit uns geschehen ist! Sieh her, schau unser Leid an!“ (Klagelieder 5,1 NLB)

Gott versteht dich, er weiß, was du gerade fühlst. Er weiß, was in deinem Herzen ist, auch wenn du gerade mit dir selbst und deinen Gefühlen nicht klarkommst. UND: Gott ist es nicht egal, dass du leidest!!!

Gott meint es gut mit mir

Jeremia 29,11 (NLB): „Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe, spricht der HERR. Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung.“

Psalm 46,2 (LUT): „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“

Jesaja 54,10 (LUT): „Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen.“

Römer 8,37-39 (LUT): „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“

Es ist gut, wenn uns jemand zuhört, wenn wir unser Leid klagen. Es ist aber noch besser, wenn derjenige mitfühlt, mitweint, mitschweigt und hilft, weil er es gut mit uns meint. So ist Gott. Er ist nicht der alles beobachtende, gefühllose Herrscher des Universums, der tatenlos zusieht, wie wir uns im Leben abmühen. Er ist derjenige, der mitleidet, der mitgeht, der das Beste für uns will.

Du glaubst es nicht? Dein Schmerz ist so groß, dass du Gott nicht mehr spürst und dass du an seiner Liebe zweifelst? Dann denke bitte an Jesus, den Gott, der Mensch geworden ist. Wozu hat er das getan? Wozu hat er die himmlische Herrlichkeit mit dem schmerzvollen, begrenzten und leidbeladenen Menschsein getauscht? Es gibt keinen Grund dafür, außer dass er dir nahe sein wollte, um dir die Liebe Gottes zu zeigen. Mehr darüber erfährst du in diesem Artikel: Warum musste Jesus sterben?

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JESUS: Gott mit uns

Immanuel

Der solidarische Gott. Jesus kennt tiefes Leid.

Jesus hat sich mitten ins Leid hineinbegeben. Wir haben einen „solidarischen Gott“, der das Leid nicht gescheut hat, um uns zu helfen. Du bist nicht allein. Wenn niemand dich versteht, Jesus versteht dich. Er hat selbst gelitten. Jesus kennt den Schmerz der Menschen, deinen Schmerz. Jesaja beschreibt in prophetischer Vorausschau im Alten Testament Jesu Leiden eindrücklich (nimm dir Zeit, diesen etwas längeren Bibelabschnitt zu lesen und auf dich wirken zu lassen):

„Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet. Jedoch unsere Leiden – er hat ⟨sie⟩ getragen, und unsere Schmerzen – er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen ⟨eigenen⟩ Weg; aber der HERR ließ ihn treffen unser aller Schuld. Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und machte seinen Mund nicht auf wie das Lamm, das zur Schlachtung geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er machte seinen Mund nicht auf.“ (Jesaja 53,3-8 ELB)

Jesus hat Leid ertragen, um dir einen neuen Blick auf dein Leid zu geben. Er lädt dich heute ein, mit deinem Schmerz zu ihm zu kommen, um (endlich) Hilfe zu erfahren:

„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.“ (Matthäus 11,28 ELB)

Ruhe. Frieden. Erleichterung. Befreiung. Wie sehnen wir uns danach! Wie gut ist es, wenn jemand, der uns liebt, tröstet, aufhilft und ermutigt! In Jesus findet diese Sehnsucht ihre Erfüllung: „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.“ (Matthäus 5,5 LUT) Um diesen tiefen Trost der Bibel geht es auch in unserem kostenlos Bibelkurs, den ich dir ans Herz legen möchte: https://www.hopekurse.at/kurse/traenen-trost-und-hoffnung/

Eine Welt ohne Leid?!

Leben ohne Leid. Ewiges Leben ohne Tod, ohne Schmerz. Ist das nur ein Wunschtraum? Utopie? Vertröstung auf Jenseits? Weder dies noch jenes, sondern reale Zukunftshoffnung durch einen Gott, der alle seine Versprechen hält. Und der denjenigen, die sich für den Glauben entscheiden, ein Zuhause in einer Welt vorbereitet, in der alles nur gut sein wird, einfach vollkommen gut (Johannes 14,1-3). Vielleicht kommt dir das zu schön vor, um wahr zu sein. Dann hast du es eben einmal gehört bzw. gelesen. Vielleicht aber freust du dich schon darauf, weil du Gott bereits kennengelernt hast und weißt, dass er absolut zuverlässig ist. Tauche ein in die Beschreibung dieser neuen Welt:

„Er wird alle ihre Tränen abwischen, und es wird keinen Tod und keine Trauer und kein Weinen und keinen Schmerz mehr geben. Denn die erste Welt mit ihrem ganzen Unheil ist für immer vergangen. (Offenbarung 21,4 NLB)

Ich möchte dabei sein. Mit dir – und allen anderen Menschen, die sich danach sehnen!

Leid lindern

Leid ist eine Zeit, durch die man hindurchgeht, die sich im Moment ewig anfühlt, aber doch nicht ewig ist. Eine Perspektive dabei kann sein, dass man wieder auf die Beine kommt und dann anderen beistehen kann. Wer von Gott Hilfe im Leid erfahren hat, kann Trost weitergeben. Davon spricht auch die Bibel:

„Gepriesen sei Gott, der Vater von Jesus Christus, unserem Herrn. Er ist der Ursprung aller Barmherzigkeit und der Gott, der uns tröstet. In allen Schwierigkeiten tröstet er uns, damit wir andere trösten können. Wenn andere Menschen in Schwierigkeiten geraten, können wir ihnen den gleichen Trost spenden, wie Gott ihn uns geschenkt hat.“ (2. Korinther 3,3.4 NLB)

Wenn du selbst durch Leid gegangen bist, kannst du auch für andere da sein, weil du verstehst und daher weißt, was der andere braucht. Geteiltes Leid ist halbes Leid, aber nur dann, wenn jemand ein echtes Gegenüber dafür ist.

Fazit

Ich bin dankbar, dass Gott schon hier uns jetzt mit uns ist und uns sicher durchs Leid hindurchträgt. Gott ist gut und versteht mich. Jesus kennt mein Leid und er hilft mir weiter. Ich kann ihm alles sagen und bei ihm zur Ruhe finden.

Hilfen zur Leidbewältigung

  • Ruf bei einer christlichen Telefonseelsorge an (anonym).
    Z. B. „Gott erfahren“

    • Österreich: 0800 031 13 13
    • Deutschland: 0711 988 09 009
    • Schweiz: 0800 160 112
  • Schreib uns dein Gebetsanliegen.
  • Suche eine Selbsthilfegruppe, die dich bei der Leidbewältigung unterstützt.
  • Lass dich durch ein gutes Buch stärken: „Trauer durchschreiten – zum Leben zurückfinden“ (Larry Yeagley) Den ersten 10 Personen, die dieses Buch bei uns anfordern, schicken wir ein kostenloses Exemplar zu. Schreibe uns bei Interesse in unserem Kontaktformular.

Ein Gebet für dich

Großer, guter Gott! Du bist da, du bist mir nahe, auch wenn ich dich gerade nicht sehen oder spüren kann. Hab von Herzen Dank, dass du mich verstehst und mit mir durch die Höhen und Tiefen des Lebens gehst. Du kennst mein Leid, meinen Schmerz. Und du fühlst mit, du tröstest mich. Das ist alles, was ich jetzt brauche. Ich danke dir, dass du zuverlässig und treu bist. Amen.


Dieser kostenlose Kurs begleitet dich durch dein Leid. Du kannst hoffen!

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