Erfüllte Sexualität: einfache biblische Impulse

Ist Gott „lustfeindlich“? Ist Sex Sünde? In religiösen Kreisen und darüber hinaus kursieren unterschiedlichste Ansichten von einem „Gott“, der ein Gegner von gelebter, erfüllter Sexualität sein soll, bis zu der Praxis, dass Kirchen manchmal den Menschen altmodische überholte Regeln auferlegen, um sie zu kontrollieren.

Ein Blick in die Bibel, Gottes Botschaft für uns, kann Klarheit schaffen. Anhand der Bibel können wir verstehen, was Gott mit der Sexualität gemeint hat, die er uns Menschen als besonderes Geschenk gegeben hat. Davon berichtet die Bibel schon auf den ersten Seiten (1. Mose 1,27.28). Es macht nämlich einen enormen Unterschied, mit den Augen des Glaubens auf diese Art der intimen Beziehung zu schauen. Dieser Blick wird uns das Wunder der Sexualität, wie Gott sie für Menschen gemeint hat, zuerst ahnen und später im Vollzug erschließen lassen.

Sexualität in unserer modernen Gesellschaft

In unserer Gesellschaft, die mehrheitlich den Bezug zu einem Schöpfergott verloren hat, wird nach dem Prinzip „Alles, jetzt sofort, aufregend und möglichst angenehm!“ entschieden.  Das Warten auf etwas Wertvolles und Schönes ist aus der Mode gekommen. Sexualität wird auf das Triebbedürfnis reduziert, das bereits in jungen Jahren befriedigt werden will und „muss“. Vielfältige Reize aus der Umwelt stimulieren sexuelle Sehnsüchte und führen schon bald zu Frustration, wenn sie nicht befriedigt werden können. Daraus ergibt sich logisch, dass Menschen sexuellen Verkehr miteinander vollziehen, unabhängig davon, ob sie überhaupt in einer festen Beziehung miteinander stehen oder gar ein eheliches Versprechen gegeben haben. Es ist heute gängige Meinung, dass Paare möglichst früh herausfinden müssen, ob sie sexuell kompatibel sind. Dabei wird die Sinnhaftigkeit einer Eheschließung generell in Frage gestellt, die für manche nur mehr als ein teures, romantisches Event gilt und für andere eine Entscheidung mit risikoreichen Folgen bedeutet.

Heute geht es bei Sexualität also oft nur um Lustgewinn, um Abwechslung bei Partnern, um das Ausprobieren von unterschiedlichen Stellungen und Techniken etc. Trotz der Vielzahl an Möglichkeiten, die sich für Menschen im sexuellen Bereich heute auftun, finden viele auf diese Weise nie zu einer erfüllenden Sexualität. Ihnen entgeht die Fülle und Tiefe, die Qualität und das Wunder, das Gott ihnen mit dem Angebot der Sexualität schenken möchte. Unserer Gesellschaft fällt es außerdem zunehmend schwer, eine „gesunde“ Sexualität zu leben. Sie ist immer mehr konfrontiert mit unterschiedlichen Formen von Übergriffen, Missbrauch, Zwängen und Perversionen.

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Sexualität, wie Gott sie gemeint hat

Ein besonderes Geschenk

Sexualität ist ein Geschenk Gottes. Er hat uns als geschlechtliche Wesen geschaffen.

Bereits die biblische Aussage, dass Sexualität ein Geschenk Gottes ist (und damit mehr als ein durch die Evolution entwickelter, tierischer Trieb), macht beim Zugang zu diesem Thema einen wesentlichen Unterschied. Gott, der Ursprung unserer Existenz und Persönlichkeit, möchte Menschen durch körperliche Zweisamkeit in einem geschützten Rahmen eine tiefe, einmalige Erfüllung schenken. Diese biblische Erkenntnis verändert den Blick auf dieses Thema.

Gott hat uns als Beziehungswesen geschaffen, weil er wusste, dass wir uns nach einem Gegenüber sehnen, das uns ergänzt, unterstützt und das Leben mit uns teilt. So heißt es am Anfang der Bibel: „Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild; … als Mann und Frau schuf er sie“ (1. Mose 1,27 ELB). Gott hat den Menschen bewusst als sexuelles Wesen mit dem körperlichen Aspekt der Geschlechtlichkeit ins Leben gerufen und gesegnet. In 1. Mose 1,28 heißt es: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde.“ In diesem Text wird erkennbar, dass Sexualität zwischen Mann und Frau von Anfang an von Gott gewollt war. Sie ist nach der Bibel also nichts „Anrüchiges“ oder „Schmutziges“. Gott nannte sie „sehr gut“ und beschreibt in der Bibel ihre Schönheit und Erotik:

„Dein Brunnen sei gesegnet, und freue dich der Frau deiner Jugend.  Sie ist lieblich wie eine Gazelle und holdselig wie ein Reh. Lass dich von ihrer Anmut allezeit sättigen und ergötze dich allewege an ihrer Liebe.“ (Sprüche 5,15-19 LUT)

„Mein Freund ist mein und nach mir steht sein Verlangen. Komm, mein Freund, lass uns aufs Feld hinausgehen und unter Zyperblumen die Nacht verbringen, dass wir früh aufbrechen zu den Weinbergen und sehen, ob der Weinstock sprosst und seine Blüten aufgehen, ob die Granatbäume blühen. Da will ich dir meine Liebe schenken.“ (Hohelied 7,11-13 LUT)

Geliebt und gemeint

Gott kennt die menschliche Sehnsucht, von EINEM Menschen geliebt und gemeint zu werden, der sich aus freien Stücken ausschließlich für mich entscheidet. Er hat uns durch das Wunder der Sexualität einen Zugang zu ihrer Erfüllung geschenkt. Anders als bei den Tieren, bei denen es vor allem um Fortpflanzung geht, möchte Gott, dass durch das Erleben von Sexualität zwischen Mann und Frau eine tiefe, innige Beziehung entsteht. Gottes Plan für uns Menschen ist, dass auf diese Weise ein wesentlicher Teil unserer Bedürfnisse nach Liebe, Annahme und Geborgenheit gestillt wird. Das ist erlebbar. In 1. Mose 24,67 steht: „Er (Isaak) nahm sie zur Frau und gewann sie lieb.“ „Lass mich deinem Herzen nahe sein…“ (Hohelied 8,6.7 HFA). In diesem Abschnitt wird eindrücklich beschrieben, wie wunderschön Erotik, Zärtlichkeit, Sexualität und Liebe sein können und dass Gott ihr Erfinder ist. Der Bibeltext zeigt uns, dass Liebe sich auch in der körperlichen Vereinigung wunderbar ausdrückt.

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Die Genialität des „Eins“-werdens

Prozess

Zwei Menschen werden EINS. Dies geschieht ein Leben lang.

Laut der Bibel hat Gott in das Geschenk der Sexualität weit mehr als das körperliche Geschehen hineingelegt. Er sieht darin nicht nur die Freude, wenn man sich küsst, körperlich erregt, kuschelt oder miteinander schläft. Gott hat körperliche Intimität so angelegt, dass sich zwei Menschen mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten in ihrer Ganzheit näherkommen. Das hebräische Verb „jada“ und das griechische Verb „ginesko“, die im Alten und Neuen Testament oft für Sex verwendet werden, bedeuten „kennen, kennenlernen, wahrnehmen“. Durch diese Art der fortwährenden, umfassenden Begegnung werden ein Mann und eine Frau auf eine ganz besondere Weise miteinander vertraut. Gottes Geschenk der Sexualität lässt Mann und Frau damit eine einzigartige körperliche und seelische Verbundenheit und tiefe Freude erleben. Die Bibel nennt diesen Prozess des Zusammenwachsens „Eins-werden“ (1. Mose 2,24). Er vollzieht sich durch Hingabe aneinander ein Leben lang und wird sichtbar in den verschiedensten Aspekten, wie z. B. im liebevollen Austausch in verschiedenen Lebensbereichen, gegenseitiger Unterstützung und Hilfestellung, im gemeinsamen Realisieren einer Lebensvision und eben auch im sexuellen Bereich.

Achtung: Gefahren lauern!

schutzbedürftig

Wir sind verletzlich. Sexualität braucht einen geschützten Rahmen.

Die biblischen Texte setzen sich nicht nur mit der Bereicherung auseinander, die Gott dem Menschen durch die Sexualität anbietet, sondern zeigen auch klar ihre Herausforderungen auf. Kaum ein anderer Bereich des menschlichen Zusammenlebens berührt unser Dasein als Mann und Frau so umfassend und zentral wie Sexualität. In der Bibel wird sie einerseits als starke, beglückende Kraft beschrieben, andererseits wird aber auch auf unsere dadurch bedingte Verwundbarkeit klar hingewiesen. Ganz schnell wird Sexualität zu einem Werkzeug der Zerstörung. Sie ruft tiefe Verletzungen hervor, wenn sie der Mensch nicht reif, achtsam und verantwortungsbewusst anwendet. Darum ist es naheliegend sich nach den Empfehlungen dessen zu richten, der Sex erfunden hat.  Gott warnt z. B. in Sprüche 5,1-6 (LUT) vor den Folgen von unbedachtem sexuellem Handeln:

„Mein Sohn, merke auf meine Weisheit; neige dein Ohr zu meiner Einsicht, dass du behaltest guten Rat und dein Mund wisse Erkenntnis zu bewahren! Denn die Lippen der fremden Frau sind süß wie Honigseim, und ihre Kehle ist glatter als Öl, hernach aber ist sie bitter wie Wermut und scharf wie ein zweischneidiges Schwert. Ihre Füße laufen zum Tode hinab; ihre Schritte führen ins Totenreich, so bahnt sie nicht den Weg des Lebens; haltlos sind ihre Tritte, sie erkennt es nicht.“

Die Bibel zeigt, dass Gott um die Verantwortung weiß, die mit sexueller Begegnung in dieser besonderen Nähe zwischen zwei Menschen verbunden ist. Zum Schutz jedes Menschen, von mir und jedem anderen, setzt Gott klare Grenzen für das Ausleben der Sexualität und zeigt in mehreren biblischen Geschichten, in welches Unglück deren Übertretung führt. Dieser Gott will uns Menschen nichts vorenthalten, sondern spricht klar an, wie wir unsere tiefen Wünsche in biblischer Hinsicht verwirklichen können. Für Gott braucht dieses Geschenk der besonderen, erfüllten Intimität und der tiefen Begegnung einen sicheren, geschützten Rahmen, damit es sich gesund entfalten kann. Den sieht Gott allein in der Verbindung der Ehe, und zwar dann, wenn sie in ihrer tiefen Bedeutung gewürdigt und mit größtmöglicher Verbindlichkeit geschlossen wird. Unser Bibelartikel zu diesem Thema ist empfehlenswert: Sex vor der Ehe: Was sagt die Bibel dazu?

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Fazit

Christen leben in einer persönlichen Beziehung zu Gott, der das Beste für sie möchte. Aus dieser Beziehung schöpfen sie die entscheidende Motivation und Kraft, ihr Leben und damit auch ihre Sexualität anders anzugehen. Sie vertrauen dem Gott, der versprochen hat, dass ihnen auf diese Weise nichts Gutes entgeht, sondern sie letztlich nur gewinnen können. Dieses Vertrauen lohnt sich!

Zum Nachdenken

  • Habe ich in meiner Beziehung Probleme, mich festzulegen? Wenn ja, warum?
  • Wie kann ich mit Gottes Hilfe eine gute Ehe führen und den anderen glücklich machen?
  • Brauche ich Hilfe, um mit meiner Sexualität besser zurecht zu kommen? Glaubens- und Lebenshilfe bietet die christliche Telefon-Hotline „Gott erfahren“ an.
    • Österreich: 0800 031 13 13
    • Deutschland: 0711 988 09 009
    • Schweiz: 0800 160 112

Ein Gebet für dich

Guter Gott! Ich danke dir für das wunderbare Geschenk der Sexualität! Du hast nur das Beste für mich im Sinn, darum vertraue ich dir und deinen Empfehlungen. Lass mich bitte erleben, wie durch deine Hilfe eine erfüllte Beziehung gelingen kann. Amen.


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