Wie werde ich ein besserer Mensch?

Römer 12,2 · LUT Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Hesekiel 36,26 · LUT Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.

Charakterveränderung geschieht von innen nach außen. Durch ein Zusammenwirken von Gott und Mensch werden wir Jesus Christus ähnlicher.

Immer wieder kommen wir im Leben an unsere Grenzen und stellen fest, dass wir unvollkommen und fehlerhaft sind. Wenn wir anderen oder uns selbst schaden, leiden wir und die Menschen um uns herum. Viele haben den Wunsch, sich zu verändern und zu bessern. Christen haben eine besondere Möglichkeit dazu, weil sie auf Gott vertrauen und Charakterveränderung auf biblischer Grundlage gelingen kann.

Die Ausgangslage

Ich bin über meine Fehler und Charakterschwächen traurig und deswegen frustriert. Aus diesem Grund habe ich schon vieles probiert, um mich zu bessern. Bis jetzt waren diese Bemühungen erfolglos. Durch die Bibel weiß ich, dass ich den Hang zum Negativen („Sünde“) habe: „Ihr seid ja ans Böse gewöhnt.“ (Jeremia 13,23) Selbsterkenntnis und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber sind nötig, um sich zu ändern. Letztendlich kann ich mir nicht selbst helfen, sondern brauche die Unterstützung Gottes.

Der Beweggrund

Konkrete Tipps

Viele Menschen sind über ihre Schwächen und Fehler unglücklich. In der Bibel finden sich konkrete Tipps für positive Persönlichkeitsentwicklung.

Die Motivation bestimmt den Erfolg des Vorhabens der Charakterveränderung. Es gibt verschiedene Beweggründe für die Arbeit an sich selbst, doch nicht alle führen zum gewünschten Ziel. Es ist entscheidend, warum ich möchte, dass sich in meinem Leben etwas verändert. Zwei Beispiele können das illustrieren:

Anerkennung gewinnen?

Geht es mir darum, beliebter zu sein und Anerkennung zu finden? Das Bemühen um Lob und Wertschätzung durch Mitmenschen ist kontraproduktiv, weil dadurch die Arbeit an sich selbst berechnend bzw. manipulativ sein kann. Ich will freundlicher sein, damit andere freundlich zu mir sind. Auf diese Weise versuche ich, das Verhalten meiner Mitmenschen mir gegenüber zu beeinflussen, statt ihnen den freien Willen zu lassen. Was tue ich, wenn andere trotzdem unfreundlich zu mir sind? Es besteht die Gefahr, dass mein positives Verhalten nicht dauerhaft ist, wenn ich nicht die gewünschten Reaktionen darauf erlebe. Wenn aber Freundlichkeit für mich ein christlicher Wert ist, möchte ich ihn unabhängig von der Reaktion meines Umfelds leben.

Fehlende Selbstannahme?

Möchte ich mich ändern, weil ich mich selbst mit meinen Fehlern nicht annehmen kann? Dieser Beweggrund ist oft mit hohem Druck verknüpft, denn mein Lebensgefühl hängt von der erfolgreichen Umsetzung meines Vorhabens der Persönlichkeitsentwicklung ab. Wenn ich ein schlechtes Selbstwertgefühl habe, nützen mir die Bemühungen um Charakterveränderung nicht wirklich. Ich werde nur noch frustrierter sein, wenn ich wieder versage. Es ist genau das Gegenteil der Fall: Erst wenn ich mich annehme, wie ich bin, habe ich eine gute Basis für die Arbeit an mir selbst!

Bedingungslos geliebt

Gottes Liebe

Gottes Liebe ist nicht von unserer Persönlichkeitsentwicklung abhängig. Sie ist die Grundlage dafür, dass wir freiwillig und ohne Druck an uns arbeiten.

Gott hat uns schon geliebt, als wir noch nichts von ihm gewusst haben oder wissen wollten. Seine Liebe ist von unserer Persönlichkeitsentwicklung unabhängig und die Grundlage dafür, dass wir freiwillig und ohne Druck an uns arbeiten. Annahme und Wertschätzung sind immer ein Geschenk Gottes, der es gut mit uns meint. Wir können und sollen uns so annehmen, wie wir sind. Nur wer sich selbst grundsätzlich annimmt, kann sich verändern.

Eingestehen und bereuen

Mit unseren Fehlern und Schwächen können wir uns an Gott wenden. Gott vergibt uns, wenn wir unsere Fehler („Sünden“) bereuen und ihn um Vergebung bitten: „Wenn wir unsere Sünden eingestehen, zeigt Gott, wie treu und gerecht er ist: Er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von jedem begangenen Unrecht“ (1. Johannes 1,9). Gott kann und möchte uns grundlegend zum Besseren verändern.

Ein neues Herz empfangen

Heilung

Gott möchte uns von innen heraus verändern. Er beginnt beim Herzen.

In der Bibel ist davon die Rede, dass er uns ein neues Herz schenkt: „Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist: Das versteinerte Herz nehme ich aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges dafür“ (Hesekiel 36,26.27). In diesem Bibeltext ist nicht vom Herz als körperlichem Organ die Rede, sondern vom inneren Menschen. Das bedeutet, dass Gott uns zu liebevollen und warmherzigen Menschen machen will. Mit dem „neuen Geist“ ist das Wirken des Heiligen Geistes gemeint. Gott schreibt seinen Willen in unser Herz: „Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein“ (Jeremia 31,33). Die Folge davon ist, dass wir gerne seine Gebote halten. Diese prägen unseren Charakter, indem wir sie konsequent in die Tat umsetzen (wenn wir z. B. andere nicht beneiden, sondern ihnen Gutes gönnen).

Unser Anteil

Gott bewirkt unsere Charakterveränderung zum Besseren hin. Dabei stellt sich die Frage nach unserem Anteil an dieser Entwicklung. Was können bzw. sollen wir selbst tun, um ein besserer Mensch zu werden?

  • Wir können uns entscheiden, mit Jesus in Kontakt zu bleiben (bzw. zu treten). Diese Verbindung mit ihm ist die Voraussetzung dafür, dass Gott an uns wirkt. Ohne Jesus können wir nichts tun: „Denn getrennt von mir könnt ihr gar nichts bewirken“ (Johannes 15,5). Jesus schenkt uns das tägliche Leben und die nötige Kraft für jede Veränderung. Die Kontaktaufnahme zu ihm erfolgt z. B. durch das Gebet, persönliches Bibelstudium, Nachdenken über Gottes Wirken im eigenen Leben, Zeit der Stille und Besinnung, Hören auf das Gewissen u. a.
  • Wichtig ist die Bitte um den Heiligen Geist. In der Bibel verspricht uns Jesus, ihn zu uns zu senden: „Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Ratgeber geben, der euch nie verlassen wird. Es ist der Heilige Geist, der in alle Wahrheit führt“ (Johannes 14,16.17). „So schlecht wie ihr seid, wisst ihr doch, was gute Gaben für eure Kinder sind, und gebt sie ihnen auch. Wie viel eher wird dann der Vater aus dem Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten“ (Lukas 11,13)! Der Heilige Geist hilft uns, den Willen Gottes für unser Leben zu erkennen. Er kräftigt und leitet uns im praktischen Glauben.
  • Die Gemeinschaft mit anderen Christen stärkt und ermutigt uns auf unserem Weg, im Glauben zu wachsen und dadurch Veränderung zu erleben. Die Rückmeldung anderer Gläubiger zeigt uns unsere Fehler auf und ermöglicht uns zu lernen: „Zeigt einander den rechten Weg; tut es mit der ganzen Weisheit, die Gott euch gegeben hat“ (Kolosser 3,16).
  • Wirkliche Veränderung geschieht erst dann, wenn wir Erkanntes und Gelerntes in die Tat umsetzen. Jeder einzelne Schritt, der im Glauben gegangen wird, ist Teil des Weges, der zum Ziel führt. Theoretisches Wissen allein nützt noch nichts, wie es auch im Brief des Jakobus ausgedrückt wird: „Hört euch diese Botschaft nicht nur an, sondern handelt auch danach; andernfalls betrügt ihr euch selbst. Denn wer sich Gottes Botschaft zwar anhört, aber nicht danach handelt, gleicht jemand, der sein Gesicht im Spiegel betrachtet und der, nachdem er sich betrachtet hat, weggeht und sofort wieder vergisst, wie er ausgesehen hat. Wer sich jedoch in das vollkommene Gesetz vertieft, das Gesetz der Freiheit, und es ständig vor Augen hat, wer also das Gehörte nicht vergisst, sondern es in die Tat umsetzt, der ist glücklich zu preisen, denn er wird gesegnet sein bei allem, was er tut“ (Jakobus 1,22-25). Erst durch die Lebenspraxis festigen sich neue Gewohnheiten.
  • Hilfe anzunehmen ist keine Schande. Im Gegenteil: Es ist wichtig, sich von anderen Menschen helfen zu lassen bzw. fachliche Hilfe zu suchen, wenn es nötig ist.

Wir brauchen Geduld, wenn wir Rückschritte erleben und mit unserer Entwicklung unzufrieden sind. Veränderung geschieht (meist) nicht in einem Moment, sondern ist ein lebenslanger Prozess. Die gute Nachricht lautet: Gott hat Geduld mit uns! „Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und voll großer Gnade“ (Psalm 103,8). Wir können also auch mit uns selbst geduldig sein.

Fazit

Charakterveränderung ist auf biblischer Basis möglich und erlebbar. Es handelt sich dabei um ein Zusammenwirken von Gott und uns Menschen. Letztlich sind alle positiven Veränderungen ein Geschenk unseres großen und liebevollen Gottes, der für uns sorgt und in uns wirkt. Die Erfahrungen auf diesem Weg machen uns zu Menschen, die sich gut entwickeln. Die Fortschritte dabei wecken in uns Freude darüber, dass sich etwas ändert. Wir erkennen unser Entwicklungspotential und werden im Glauben aktiv.

Konkrete Schritte

Nehmen Sie sich eine (kurze) Auszeit, um für sich selbst in einem Notiz- oder Tagebuch folgende Fragen zu beantworten und Ziele zu definieren:

  • Welche Charaktereigenschaften sind mir wichtig (z. B. Geduld, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit etc.)?
  • In welchen dieser Bereiche möchte ich dazulernen bzw. mich verändern? Notieren Sie bitte nur 2-3 Werte, um sich nicht zu überfordern. Dann legen Sie die Reihenfolge fest, in der Sie an Ihren Vorhaben arbeiten wollen.
  • Definieren Sie für sich den nächsten konkreten Handlungsschritt. Wenn Sie z. B. geduldiger werden möchten, dann denken Sie an eine Situation, die öfter wiederkehrt und in der Sie meist ungeduldig sind. Überlegen Sie, was Ihnen helfen wird, das nächste Mal geduldiger zu sein. Wenn Sie z. B. mit dem Auto öfter im Stau stecken und dann durch Ihre Ungeduld jedes Mal gereizt und verärgert sind, dann könnte Ihnen ein Hörbuch oder ein gutes Musikstück helfen, das Sie während der Wartezeit genießen.
  • Bringen Sie Ihr Vorhaben immer wieder im Gebet vor Gott und setzen Sie einen Schritt nach dem anderen in die Tat um.
  • Auch der Dank an Gott für seine Hilfe bei Ihrem Vorhaben ist wichtig: „Danket dem Herrn, denn er ist gut und seine Gnade bleibt ewig bestehen“ (Psalm 118,29).

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Arbeit an sich selbst!



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