Warum haben wir heute keinen Tempel mehr?

Johannes 4,21.23 · LUT Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. … Aber es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
Daniel 9,26 · LUT Und nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden, und niemand wird ihm helfen. Und das Volk eines Fürsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstören, aber dann kommt das Ende durch eine Flut, und bis zum Ende wird es Krieg geben und Verwüstung, die längst beschlossen ist.

Die Opfer und Rituale am Tempel wiesen auf das wahre Opfer hin, das Jesus einmal bringen würde. Als Jesus am Kreuz starb, war ihr Sinn erfüllt.

Um 70 n. Christus, also weniger als 40 Jahre nach der Kreuzigung Jesu, wurde der Tempel in Jerusalem zerstört. Bis heute ist er nicht wieder aufgebaut worden.

Die Rolle des Tempels für das Volk Israel

Aus der israelitischen Religion war der Tempel nicht wegzudenken. Dort fanden nicht nur tägliche Opfer statt, sondern auch Opfer und Versammlungen an bestimmten religiösen Jahresfesten wie dem Passah- oder Laubhüttenfest. Mindestens dreimal im Jahr war jeder Israelit in Jerusalem am Tempel, um dort anzubeten (5. Mose 16,16).

Gottes Wohnung

Der Tempel war erbaut worden, damit Gott unter seinem Volk wohnen konnte. Er war ein Symbol für Gottes Gegenwart.

Durch die verschiedenen Tieropfer erlangten Menschen Vergebung und Versöhnung mit Gott. Vor allem war der Tempel aber auch ein Symbol für Gottes Gegenwart. Er war erbaut worden, damit Gott unter seinem Volk wohnen konnte (2. Mose 25,8.9). Zuerst hatten die Israeliten ein mobiles Heiligtum, das sie auf der Wüstenreise mit sich führen konnten, später wurde der Tempel in Jerusalem als permanente Begegnungsstätte eingerichtet.

Jesus und der Tempel

Jesus selbst hat den Tempel oft besucht. Schon als Kind reiste er mit seinen Eltern nach Jerusalem und nahm an den Zeremonien dort teil (Johannes 2,41.42). Später reinigte er den Tempel von dem ehrfurchtslosen Treiben der Verkäufer und Geldwechsler, damit er wieder ein Ort der Anbetung sein konnte (Johannes 2,13-16).

Dennoch veränderte sich durch Jesu Menschwerdung die Rolle des Tempels. Im Gespräch mit einer Samariterin sagte Jesus, dass eine Zeit kommen würde, in der man Gott nicht mehr an bestimmten heiligen Orten anbeten würde, sondern „im Geist und in der Wahrheit“ (Johannes 4,20-24).

Jesus bezeichnete sich außerdem selbst als Tempel und sagte dabei seinen Tod und seine Auferstehung am dritten Tag voraus (Matthäus 26,61; Johannes 2,19-22). Die wahre Begegnung zwischen Gott und Mensch findet nicht durch einen Tempel, sondern durch Jesus Christus statt, weil in seiner Person Gott Mensch wurde (Johannes 1,14).

Der Vorhang ist zerrissen

Der zerrissene Vorhang

Als Jesus starb, zerriss der Vorhang im Tempel auf übernatürliche Weise von oben nach unten (Matthäus 27,51).

Als Jesus starb, zerriss der Vorhang im Tempel auf übernatürliche Weise von oben nach unten (Matthäus 27,51). Von oben her – das zeigte an, dass Gott selbst dieses Zeichen tat. Der trennende Vorhang zum Allerheiligsten war zerrissen, der heilige Raum war entweiht. Ein weiteres Opfern im Tempel war von Jesu Tod an nicht mehr nötig. Jesus selbst war das ultimative Opfer (Hebräer 10,11-14). Alle Tieropfer der Jahrhunderte zuvor waren nur ein Schatten des wahren Opfers am Kreuz gewesen (Hebräer 8,5). Sie waren vorläufig und wurden erst durch Jesu Tod am Kreuz wirklich wirksam.

Das Heiligtum im Himmel

Der Hebräerbrief beschäftigt sich ausführlich mit der Bedeutung des Tempels und der Opfer. Immer wieder wird gezeigt, dass Jesus das wahre gültige Opfer und auch der wahre Hohepriester ist (Hebräer 7,22-28). Der irdische Tempel und die irdischen Opfer wurden durch ihn abgelöst und sind jetzt nicht mehr im Zentrum.

Vor allem wird dort der Blick auf das wahre Heiligtum gelenkt, das sich im Himmel befindet (Hebräer 8,1.2). Das irdische Heiligtum war immer nur ein Abbild dieses himmlischen Tempels gewesen. Nun ist Jesus dort als Hohepriester in Gottes Gegenwart (Hebräer 9,11.12; Hebräer 9,24-27).

Zerstört und nie wieder aufgebaut

Gott ließ zu, dass der Tempel 70 n. Chr. von den Römern zerstört wurde. Diese Zerstörung war bereits vom Propheten Daniel angekündigt worden. Dort wurde auch schon gesagt, dass diese Zerstörung dauerhaft sein würde (Daniel 9,26). Heute befindet sich am Ort des damaligen Heiligtums eine Moschee und ein Wiederaufbau eines jüdischen Tempels ist nicht in Sicht.

Fazit

Der Tempel erfüllte eine wichtige Funktion in der Zeit, bevor Jesus Mensch wurde. Die verschiedenen Opfer und Rituale dort wiesen auf das wahre Opfer hin, das Jesus eines Tages bringen würde. Die Priester vermittelten zwischen Gott und Mensch, so wie es später Jesus für uns getan hat.

Seit Jesu Tod haben die Tiefopfer am Tempel ihre Bedeutung verloren. Es ist deshalb nicht mehr nötig, dass wir einen Tempel als Begegnungsstätte haben.

Zum Nachdenken

  • Welchen Sinn hatte das Heiligtum im alten Israel?
  • Wie würde unser Leben heute aussehen, wenn wir noch Opfer darbringen oder zum Tempel pilgern müssten?
  • Warum ist es noch immer angebracht, sich mit den Tempel, seinen Ritualen und Festen zu beschäftigen? Was lehren sie uns?


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