Was feiern wir zu Ostern?

Lukas 24,45-47 · LUT Da öffnete er ihnen das Verständnis, dass sie die Schrift verstanden, und sprach zu ihnen: So steht’s geschrieben, dass der Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern.

Christen gedenken an Jesu Tod und Auferstehung: im Abendmahl, das Jesus anstelle des Passahfestes eingesetzt hat, aber optional auch zu Ostern.

Tod und Auferstehung Jesu

Während des Osterfestes feiern Christen den Tod und die Auferstehung Jesu. Der Tod Jesu garantiert den Gläubigen die Erlösung von der Sünde. Wer im Glauben die Erlösung annimmt, wird selbst auch wie Jesus von den Toten auferstehen und eine Ewigkeit mit Gott verbringen – ohne Leid, Schmerzen und Tod.

Christen feiern zu Ostern Ereignisse, die zentral für ihre Identität und ihren Glauben sind. Die Feier des Osterfestes wird in der Bibel aber trotzdem nicht angeordnet. Schließlich gedenken Christen bereits bei jedem Abendmahl an den Tod Jesu (1. Korinther 11,23–26) und jede Taufe (durch Untertauchen) stellt Tod und Auferstehung symbolisch nach (Römer 6,3.4).

Das Passahfest – der Vorläufer

Ursprung

Ostern geht auf das jüdische Passahfest zurück.

Vorläufer des Osterfestes ist das Passahfest der Israeliten. Durch Jesus hat dieses Fest eine neue Bedeutung bekommen. Hier die wichtigsten Parallelen:

  • Während des Passahfestes gedenken Juden noch heute, dass Gott das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten und der Herrschaft des Pharaos befreit hat. – So hat Gott auch uns aus der Sklaverei der Sünde und der Herrschaft Satans befreit.
  • Die Israeliten opferten am Vortag des Auszugs aus Ägypten (und später während des Passahfestes etwa um 15 Uhr) ein Lamm und strichen das Blut des Tieres an ihre Türposten. Deshalb ging das Gericht Gottes (der Todesengel) an ihren Häusern vorüber. – Jesus starb am Kreuz (etwa um 15 Uhr). Sein Blut steht nun über unser Leben und schützt uns vor dem Gericht Gottes.
  • Die Israeliten aßen an diesem Abend ungesäuertes Brot und tranken dazu Wein. – Das Brot steht für den sündlosen Leib Jesu, der für uns „gebrochen“ wurde. Der (unvergorene) Wein steht für das sündlose Blut Jesu, das für uns vergossen wurde.
  • Die Israeliten verließen Ägypten, zogen durch das Meer, in dem die verfolgenden Ägypter ertranken. – Weil Jesus uns befreit hat, verlassen wir ein Leben der Sünde und Gottesferne. In der Taufe durch Untertauchen werden alle unsere Sünden für immer begraben.
  • Die Israeliten zogen – begleitet durch Gott – durch die Wüste und schließlich über den Jordan ins Land Kanaan. – Wir werden auf unserem Lebensweg von Gott begleitet, bis wir bei Jesu Wiederkunft ins himmlische Kanaan gehen dürfen.

Die Verbindung von Ostern und Passah

In den meisten Sprachen geht der Name für Ostern eindeutig auf das Wort Passah zurück, z. B. :

  • Spanisch: Pascua
  • Portugiesisch: Páscoa
  • Italienisch: Pasqua
  • Französisch: Pâques
  • Dänisch/Norwegisch: påske
  • Schwedisch: påsk
  • Isländisch: páskar
  • Niederländisch: Pasen
  • Russisch: Пасха/Pascha [ˈpasxa]
  • Griechisch: πάσχα/Pascha [ˈpasxa]
  • Rumänisch: paști
  • Albanisch: pashkët
  • Türkisch: Paskalya

Entstehung des Begriffs Ostern

Die Entstehung des Namens „Ostern“ ist bis heute ungeklärt und es existieren verschiedene Theorien:

  • Gemäß Beda Venerabilis, einem angelsächsischen Benediktinermönch (673–735 n. Chr.), war Ostern ursprünglich ein Fest zu Ehren einer Fruchtbarkeitsgöttin, die in altenglischen Texten „Eostrae“ genannt wird (vom griechischen eos und dem lateinischen aurora, die Morgenröte). Später wurde dieser Name nach Aussagen der Gebrüder Grimm in „Ostara“ verändert. – Nach dieser Sicht hätte das Wort „Ostern“ einen heidnischen Ursprung.
  • Honorius Augustodunensis, ein christlicher Theologe aus dem 12. Jahrhundert, leitete „Ostern“ von „Osten“ ab, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs. Viele neu bekehrte Christen ließen sich damals am Ostermorgen „bei Sonnenaufgang“ taufen – althochdeutsch „zu den ostarun“. Da die Taufe ein Symbol für Tod und Auferstehung ist, schien der Ostermorgen vielen der ideale Zeitpunkt für eine Taufe zu sein (Römer 6,3.4). Nach dieser Erklärung hätte das Wort „Ostern“ keinen heidnischen Ursprung.
  • Einige evangelische Theologen nehmen auch an, dass „Ostern“ aus einem Übersetzungsfehler entstand: Die Osterwoche hieß auf Lateinisch hebdomada in albis („Weiße Woche“). Der Plural des Adjektivs alba (weiß) sei irrtümlich mit „Morgenröte“ übersetzt worden (althochdeutsch eostarun).

Wort “Ostern”

Die Entstehung des Wortes „Ostern“ kann nicht endgültig geklärt werden.

Auch wenn die Entstehung des Wortes „Ostern“ also nicht endgültig geklärt werden kann, wurde doch die Morgenröte in der Christenheit zum Symbol der Auferstehung Jesu, weil sein leeres Grab „sehr früh, als die Sonne aufging“ entdeckt wurde (Markus 16,2). Aufgrund der eindeutigen Verknüpfung mit Passah und den Ereignissen um Jesu Kreuzigung ergibt es keinen Sinn, Ostern als heidnisch zu betrachten.

Die Entstehung zusätzlicher Traditionen

Traditionen

Mit den Jahrhunderten entstanden noch viele zusätzliche Ostertraditionen, die nicht direkt aus der Bibel hervorgehen.

Mit den Jahrhunderten entstanden noch viele zusätzliche Ostertraditionen, die nicht direkt aus der Bibel hervorgehen. Die Katholische Kirche führte eine Fastenzeit von sieben Wochen vor Ostern ein, um nach Karneval an das 40-tägige Fasten Jesu in der Wüste zu erinnern. Während dieser Zeit sollten sich die Gläubigen bestimmter Speisen (z. B. Fleisch und Eier) enthalten. Von dem dadurch entstandenen Vorrat an Eiern mussten die Landwirte früher zu Ostern einen Teil der Kirche abliefern. Weil damals die Hühner auf den Bauernhöfen frei herumliefen, war es Aufgabe der Kinder, jeden Morgen die Eier zu suchen und einzusammeln. Danach wurden sie gekocht und eingefärbt, um sie von „jüngeren“ oder rohen Eiern zu unterscheiden. Deshalb ist das Osterei eine Tradition, die sich nur bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Der Ursprung des Osterhasen im 17. Jahrhundert (der Igel war damals noch sein Konkurrent) liegt dagegen im Dunkeln.

Der Ostertermin

Ursprünglich feierten Juden und Christen zusammen: die einen das Passah, die anderen den Tod und die Auferstehung Jesu. Weil das Passahfest am 15. Nisan begann (der Frühlingsmonat Nisan begann mit dem Neumond, sodass am Abend des Vollmondes Passah gefeiert wurde), wanderte es ursprünglich wie Geburtstage durch die Woche und lag nicht immer an einem Freitag bis Sonntag. Später entschieden Christen in Rom und Alexandrien sich dazu, die Auferstehung Jesu auf den ersten Sonntag nach Vollmond nach der Tagundnachtgleiche (Äquinoktium) zu verlegen (Sokrates Scholasticus, Ecclestical History, Buch 5, Kap. 22, S. 289), vermutlich um sich von den Juden abzugrenzen. Orthodoxe und altorientalische Christen berechnen das Osterdatum anders, sodass es bis zu fünf Wochen vom Osterdatum der westlichen Kirche abweichen kann (https://de.wikipedia.org/wiki/Osterdatum).

Fazit

Die Feier des Osterfestes wird in der Bibel nicht gefordert, da Christen bereits durch Abendmahl und Taufe an Tod und Auferstehung Jesu gedenken. Das jüdische Passahfest ist ebenfalls nicht mehr bindend für Christen, da sein zentrales Element, das Passahopfer, nur ein Vorausblick auf Jesu Tod war. Dennoch ist das Feiern von Ostern nicht verboten und kann eine Möglichkeit sein, sich über das Erlösungshandeln Jesu zu freuen.

Zum Nachdenken

  • Welche Traditionen, die heute mit Ostern verbunden werden, haben mit dem biblischen Ursprung gar nichts mehr zu tun?
  • Warum ist es nicht fair, das Feiern von Ostern als heidnisch zu bezeichnen?
  • Auf welchem Wege gelingt es mir am besten, mich an Jesu Tod und Auferstehung zu erinnern?


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