Wie kann ein Jugendlicher zum eigenen Glauben finden?

1. Korinther 13,11 · LUT Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war.
Jeremia 29,13.14a · LUT Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, 14 so will ich mich von euch finden lassen.

Jugendliche brauchen eine Transformation vom Kinder- zum Erwachsenenglauben. Erwachsene können sie in diesem Prozess unterstützend begleiten.

Kinder, die religiös erzogen werden, gehen in der Jugendzeit oft durch eine Krise im Glauben. Manche wenden sich dann vom Glauben ab, in dem sie aufgewachsen sind, andere entscheiden sich bewusst dafür oder bleiben noch auf der Suche…

Vom Kinderglauben zum Erwachsenenglauben

Kinder glauben anders als Erwachsene. Sie nehmen alles für bare Münze, was ihnen beigebracht wird und halten ihre Eltern normalerweise für große Vorbilder. Ihr Glaube an das Gute in der Welt ist intakt. Genauso tun sie sich auch leicht damit, Gott zu vertrauen. Die Bibel beschreibt, dass Kinder Gott besonders nah sind. Sie haben kindlichen Glauben und vertrauen ihm vorbehaltlos.

Je älter wir werden, desto mehr bemerken wir, dass unser kindliches Weltbild der Realität nicht immer standhält. Eltern sind alles andere als vollkommen, Gebete werden nicht immer erhört, es gibt nicht auf alle Fragen eine „einfache“ Antwort… Das führt oft zu einer Krise und wir fangen an zu zweifeln. Dazu kommt noch, dass wir über den Tellerrand des eigenen Umfelds hinausblicken und uns stärker an anderen Jugendlichen orientieren als an unseren Eltern oder säkulare Medien konsumieren und davon beeinflusst werden.

Alles wird infrage gestellt

Entwicklung

Im Jugendalter fängt man an, alles infrage zu stellen. Dies ist ein normaler und wichtiger Entwicklungsschritt.

Im Jugendalter fängt man an, alles infrage zu stellen. Dies ist ein normaler und wichtiger Entwicklungsschritt. Der werdende Erwachsene soll ja nicht nur Weltbilder und Verhaltensweisen von anderen übernehmen, sondern zu eigenen Überzeugungen finden. In ihrer kritischen Haltung schießen manche Teenager über das Ziel hinaus, sodass es zu Auseinandersetzungen kommt. Außerdem sind die tiefgreifenden Veränderungen im Denken oft von starken Gefühlsschwankungen begleitet. Auf der anderen Seite kann es vorkommen, dass Eltern nicht mit ihren Kindern „mitwachsen“ und ihnen nicht genug Hilfe dabei sind, den Übergang ins Erwachsenenalter auch vom Glauben her gut zu meistern.

Keine Bedrohung, sondern Chance

Eine Chance

Der Prozess des Hinterfragens und Suchens ist eine Chance.

Der Prozess des Hinterfragens und Suchens sollte nicht als Bedrohung verstanden werden, sondern als Chance. Wenn der christliche Glaube wahr ist, dann hat er auch Antworten für „erwachsene“ Fragen zu bieten und kann in allen Lebensphasen Orientierung und Sinn geben. Der Glaube, zu dem ein junger Mensch findet, soll den Stürmen des Lebens standhalten können. Wer sich nur angepasst hat und nachbetet, was andere sagen, wird früher oder später ins Wanken kommen.

Erwachsene können hier eine große Hilfe sein oder ein Hindernis. Hilfreich sind ehrliche Gespräche, Authentizität (auch in Bezug auf eigene Schwächen und Kämpfe) und vorbehaltlose Unterstützung. Druck und Bevormundung führen meist nur zu einer stärkeren Ablehnung des elterlichen Glaubens.

Eigene Schritte im Glauben gehen

Glaube der Eltern

Es reicht nicht, wenn wir nur deshalb glauben, weil unsere Eltern geglaubt haben.

Jugendliche müssen selbst erkennen, dass der Glaube ein gutes Fundament für das Leben ist. Es ist wichtig, dass sie eigene Gebete sprechen, selbst in der Bibel nachlesen und eigene Erfahrungen mit Gott machen. Erwachsene können helfen, den Rahmen dafür zu bieten, indem sie sich Zeit nehmen, ihre eigenen Erfahrungen teilen und Unterstützung anbieten.

Bei jüngeren Teenagern können sie häufig auch noch für ein glaubensförderndes Umfeld sorgen, indem sie Kontakte zu anderen gläubigen Jugendlichen und Mentoren möglich machen (Einladungen, christliche Jugendveranstaltungen, Freizeiten, Bibelkreise). In dieser Phase ist es nämlich wichtig, dass der Glaube nicht nur von den eigenen Eltern vermittelt wird, sondern auch von anderen Personen, die zu wichtigen Bezugspersonen werden.

Loslassen und vertrauen

Begrenzungen

Eltern können die Glaubensentwicklung ihrer Kinder nicht „kontrollieren“ oder „machen“, dass es beim Jugendlichen zu einer Entscheidung für Gott kommt.

Eltern können nicht jeden Schritt dieses Prozesses „kontrollieren“ oder „machen“, dass es beim Jugendlichen zu einer Entscheidung für Gott kommt. Dieses Wunder kann nur Gott allein im Herzen bewirken. Sie müssen ihr Kind loslassen lernen. Aber sie können jederzeit im Gebet zu Gott kommen und ihn darum bitten, dass er sich dem/der Jugendlichen zeigt und die Person sich dafür auch öffnet.

In unserer heutigen Zeit, wo der Unglaube dominiert, scheint es schwer, Jugendliche für den Glauben zu gewinnen. Medienkonsum und säkular gesinnte Freunde weisen oft den Weg in eine andere Richtung. Ein liebevolles Elternhaus, wo ein reflektierter und reifer Glaube gelebt wird, ist dennoch in seinem Einfluss nicht zu ersetzen und nicht zu unterschätzen.

Fazit

Jugendliche brauchen eine Transformation ihres Kinderglaubens hin zu einem Erwachsenenglauben. Dafür ist es wichtig, dass sie das, was sie gelernt haben, kritisch durchdenken und ihre eigenen Schlussfolgerungen ziehen. Eltern und andere Erwachsene können sie in diesem Prozess unterstützend begleiten. Sie dürfen aber auch mit Gottes Wirken an dem jungen Menschen rechnen und darum bitten.

Zum Nachdenken

  • Wie ging es mir in meiner Jugendzeit mit dem Glauben? Bin ich durch eine Krise gegangen? Ist mein Glaube gewachsen?
  • Warum ist es ein gutes Zeichen, wenn Jugendliche Fragen über den Glauben stellen?
  • Welche Lebenssituationen können einen oberflächlichen oder naiven Glauben erschüttern? Welche Antworten hat ein reifer Glaube darauf zu bieten?


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