Was lehrt die Bibel über Sex vor der Ehe?

1. Mose 2,24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch · Martin

Die Bibel stellt Sexualität in den Rahmen der Ehe. Das unterstreicht ihren Wert und schützt sie. Sex vor und neben der Ehe nennt die Bibel Sünde.

Woher kommt die Ehe?

In unserer Gesellschaft wird der voreheliche Geschlechtsverkehr als normal und die öffentliche, rechtliche Trauung als optional angesehen. Manche denken, die Ehe wäre von der katholischen Kirche des 14. Jahrhunderts bzw. vom deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck eingeführt worden. Tatsächlich wurde die Ehe aber schon im Paradies von Gott eingesetzt. In 1. Mose 2,24 gibt die Bibel drei Kennzeichen einer Ehe:

  • die Eltern verlassen (öffentliche, rechtliche Trennung von der elterlichen Familie, um eine eigene zu gründen)
  • seiner Frau anhangen (seinen Partner lieben und ihm treu sein)
  • ein Fleisch sein (Geschlechtsverkehr)

Info

Die Bibel kennt eine öffentlich-rechtliche Eheschließung, die aber in ihrer Form und Durchführung je nach Kulturkreis und Zeit unterschiedlich sein kann.

In Matthäus 19,4-6 nimmt Jesus auf diesen Text Bezug und macht deutlich, dass hier von der Einsetzung der Ehe durch Gott gesprochen wird. Die Bibel kennt also eine öffentlich-rechtliche Eheschließung, die aber in ihrer Form und Durchführung je nach Kulturkreis und Zeit unterschiedlich sein kann.

Die Ehe im alten Israel

Die Israeliten heirateten schon sehr jung; die Mädchen mit 12-13 Jahren, die Jungen mit etwa 14 Jahren (z. B. Josia: 2. Könige 22,1; 23,36 / 8 + 31 – 25 = 14 Jahre). Deshalb gab es selten Probleme mit vorehelichem Geschlechtsverkehr. Außerdem achtete die Familie sehr darauf, dass sich niemand an einem ihrer Mädchen vergriff (Hohelied 8,8.9).

Wollte ein Jugendlicher heiraten, bat er seine Eltern, für ihn um das Mädchen zu werben (Richter 14,1.2). Waren deren Angehörige einverstanden, wurde der Brautpreis (für die Aussteuer) festgelegt und das Mädchen um Einwilligung gefragt (1. Mose 24,58). Damit war das Paar verlobt.

Hochzeitsbräuche

Am Tag der Hochzeit ging der Bräutigam mit seinen Freunden zum Haus der Schwiegereltern, warf der Braut seinen Mantel um („Ich nehme dich unter meinen Schutz“ – entspricht unserem Ringwechsel) und führte sie zum Haus seiner Eltern. Die Hochzeitsgäste schlossen sich ihnen unterwegs an (Matthäus 25,1-10). Die Feierlichkeiten dauerten bis zu sieben Tage. Die Hochzeitsnacht verbrachte das Paar meistens in einem Zelt auf dem Dach des elterlichen Hauses (vgl. 2. Samuel 16,22), wobei der Mantel der Frau als Bettlaken (Leintuch) diente. Er wurde von den Brauteltern als Zeichen der Jungfräulichkeit ihrer Tochter aufbewahrt (5. Mose 22,13-21).

Auch die Israeliten hatten also eine öffentliche, rechtliche Eheschließung. Daraus können wir ableiten, dass auch in unserer Zeit eine Ehe nicht durch den Geschlechtsverkehr, sondern durch eine öffentlich-rechtliche Heirat geschlossen werden sollte.

Sexualität im Alten Testament

Etliche Beispiele zeigen, dass vorehelicher Geschlechtsverkehr in Israel nicht geduldet wurde (1. Mose 34,7.31; 2. Samuel 13,11-16). Er galt als Schandtat, Unzucht und Hurerei. Die Gesetze zur Ehe, die in den fünf Mosebüchern enthalten sind, teilen dieses Verständnis (z. B. 5. Mose 22).

Wer mit einem Mädchen schlief, musste es auch heiraten. Dennoch war der Geschlechtsverkehr nicht die Eheschließung. Der Vater konnte die Ehe auch verweigern (1. Mose 34), wenn er seine Tochter diesem Mann nicht geben wollte.

Sexualität im Neuen Testament

Auch im Neuen Testament wird vorausgesetzt, dass man nicht vor der Ehe sexuell aktiv miteinander ist (Matthäus 1,18.19). Das Zusammenleben ohne öffentliche Trauung ist für Jesus keine Ehe (Johannes 4,18; siehe auch 1. Korinther 7,8.9). Außerdem wird die Gemeinde als Braut Jesu bezeichnet und die Wiederkunft Jesu als Hochzeit. In diesem Zusammenhang spricht Paulus von einer „reinen Jungfrau“, die er mit Christus verlobt hat und ihm sozusagen als „Brautführer“ zuführt (2. Korinther 11,2). Auch dieses Gleichnis zeigt: Gott legt Wert darauf, dass Sex in die Ehe gehört.

„Jungfräulichkeit“ ist keine Idee der mittelalterlichen Kirche, sondern ein moralischer Grundsatz der Bibel, der auch für Männer gilt.

Wertschätzung

Die Gebote zeugen von einer besonders hohen Wertschätzung von Sex. Er soll etwas Besonderes und Heiliges sein, das man nur mit dem Menschen teilt, mit dem man auch einen Bund eingeht.

Ist die Bibel gegen Sex?

Manche sehen in den Vorgaben der Bibel eine Abwertung der Sexualität (weil sie eben nicht von allen und in allen Beziehungen praktiziert werden soll). Tatsächlich zeugen die Gebote aber von einer besonders hohen Wertschätzung von Sex. Er soll etwas Besonderes und Heiliges sein, das man nur mit dem Menschen teilt, mit dem man auch einen Bund eingeht. Sex wird also in den Schutzrahmen der Ehe gestellt, wo sich beide Partner verbindlich und lebenslang einander versprechen. Die Hochzeitsfeier ist dadurch nicht nur eine romantische Zeremonie für diejenigen, die ohnehin schon miteinander leben, sondern markiert tatsächlich einen Meilenstein in der Beziehung.

Vergebung auch für sexuelle Verfehlungen

Sexuelle Sünden sind nicht gravierender als viele andere Sünden, auch wenn sie manchmal besonders an den Pranger gestellt werden oder auch besonders schmerzliche Folgen haben können. Wer in der Vergangenheit seine Sexualität außerhalb von Gottes Plänen und Idealen ausgelebt hat, kann und wird dafür Vergebung empfangen, wenn er oder sie darum bittet (1. Korinther 6,9-11; man achte auf Vers 11!). Wer sein Leben nach den biblischen Idealen ausrichtet, erhöht die Chance auf eine glücklichere Ehebeziehung und eine erfüllende Sexualität.

Fazit

Die Bibel stellt Sexualität in den Rahmen der Ehe. Sex vor und neben der Ehe gilt als Unzucht und Sünde. Diese Gebote, die heute manchen als ungewöhnlich einschränkend erscheinen, dienen eigentlich dem Glück der Partner, die dadurch vor Ausgenutzt- und Verlassenwerden geschützt werden.

Zum Nachdenken

  • Wie haben sich die Moralvorstellungen in der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten entwickelt, wenn es um vorehelichen Sex geht? Welche Folgen hat das für den/die einzelnen?
  • Inwiefern sind die Gebote Gottes nicht nur Einschränkung, sondern auch Befreiung und Schutz für uns?
  • Warum kann erfüllende Sexualität am besten im Rahmen einer verbindlichen Ehebeziehung erlebt werden?


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