Können nichtchristliche Gottheiten auch helfen?

Steinskulptur eines großen menschlichen Kopfes, teilweise im Boden vergraben, umgeben von Erde und gefallenen Blättern.

Nur weil etwas scheinbar „funktioniert“, heißt das noch nicht, dass es richtig ist oder zur Wahrheit führt.

Andere Götter in der Bibel

Die Schreiber der Bibel nennen die nicht jüdisch-christlichen Gottheiten zwar Götter, aber sie betrachten sie dabei nur als von Menschen erdachte Götzen (1. Korinther 8,4). Sie sind weder lebendig, noch können sie das Leben eines Menschen beeinflussen (Jesaja 44,6-20).

Erfahrungen

Wie ist es zu erklären, dass Nichtchristen auch Erfahrungen mit ihren Göttern machen?

Wie erklärt es sich dann aber, dass Nichtchristen auch Erfahrungen mit ihren Göttern machen? Wie gehen wir damit um, wenn Prophezeiungen eintreffen, Menschen Wegweisung erleben oder Kranke gesund werden?

Drei Deutungsmöglichkeiten

Wenn man sich für die Weltsicht der Bibel entscheidet, bleiben nur drei Möglichkeiten, übernatürliche Phänomene unter Nicht- oder Andersgläubigen zu erklären:

  1. Gott wirkt auch unter Nichtchristen. Die Bibel bestätigt, dass alle Menschen Gottes Segnungen in manchen Bereichen erfahren und von ihm mit einem Gewissen ausgestattet werden (Matthäus 5,45; Römer 1,20; 2,14). Dabei ist wohl unvermeidlich, dass manche Menschen diese Segnungen dann anderen Göttern zuschreiben. Gott sieht ihr Herz an und rechnet ihnen ihre Unwissenheit nicht zu (Römer 2,14-16; Apostelgeschichte 17,30).
    Allerdings gibt es in der Bibel ein klares Verbot dafür, andere Götter zu verehren. Wenn Gott Gebete erhören würde, die an andere Gottheiten gerichtet werden, würde er deren Verehrung unterstützen. Damit würde er seinen eigenen Prinzipien zuwider handeln. Andererseits gibt es aber auch viele Menschen, die den einen Schöpfergott anbeten, ohne ihn im Sinne der Bibel zu verstehen… Wir können Gottes Wirken hier nicht im Einzelnen ergründen. Fest steht aber anhand der Bibel, dass es nicht egal ist, welchem Gott man anhängt und dass Gott sich wünscht, dass alle ihn (und nur ihn) als den wahren Gott erkennen.
  1. Es wirkt eine antigöttliche Macht in anderen Religionen. Die Bibel stellt uns nicht nur Gott vor, sondern erwähnt auch seinen Gegenspieler Satan. Dieser und seine Dämonen haben übernatürliche Kräfte, auch wenn sie Gott weit unterlegen sind. Die Bibel warnt vor Zauberei und Okkultismus, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie „funktionieren“. Es ist deshalb durchaus plausibel und sogar zu erwarten, dass bei der Verehrung anderer Götter übernatürliche Phänomene auftreten, die Menschen dann in ihren Bann ziehen. Die Bibel berichtet auch über „lügenhafte Zeichen und Wunder“, durch die viele verführt werden (z. B. 2. Thessalonicher 2,9.10).
  2. Es gibt eine natürliche Erklärung für diese Phänomene. Viele Phänomene, die dem Übernatürlichen zugeschrieben werden, lassen sich heute durch psychologische Prozesse nachvollziehen. Vorhersagen und Orakel sind oft doppeldeutig. Wenn Menschen sie für echt halten, kann es zu „selbsterfüllenden Prophezeiungen“ kommen, weil die Prophezeiungen den Empfänger beeinflusst. Manchmal werden auch Zufälle und glückliche Umstände als göttliche Fügungen gedeutet. Heilungen können auch eine Folge von psychosomatischen Prozessen sein oder auf den Placebo-Effekt zurückgehen. Auch religiöse Ekstase und Visionen können durch medizinische und psychologische Faktoren (natürlich auch durch Drogen) erklärt werden.

Es bleibt eine Glaubensfrage

Wenn es um übernatürliche oder subjektive Erfahrungen geht, bringt es wenig, sich darüber zu streiten, ob diese echt sind. Niemand kann beweisen, dass es sein Gott war, der geholfen oder eingegriffen hat oder nicht (oder dass eine dunkle Macht aktiv war).

Man kann aber darüber sprechen, wie die Bibel solche Erfahrungen einordnet. Dafür muss man aber die Bibel als autoritative Quelle der Information über Gott und das Übernatürliche anerkennen.

Fazit

Wer die Bibel ernst nimmt, wird nicht bei anderen Religionen Hilfe suchen. In ihr wird klar, dass nur Gott allein unsere Anbetung verdient und wir als Gläubige nur von ihm Hilfe erwarten und suchen sollten. Religiöse Erfahrungen kann und muss man Andersgläubigen nicht absprechen, jedoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese anhand der Bibel einzuordnen, sodass man als Christ dadurch nicht verunsichert werden muss.

Zum Nachdenken

  • Welche Beispiele fallen mir dazu ein, wo scheinbar Gebete oder Praktiken anderer Religionen (oder aus der Esoterik) zu einem positiven Ergebnis geführt haben?
  • Manche Leute sagen: „Wer heilt, hat recht“, mit anderen Worten: Wenn es funktioniert, muss es auch richtig sein. Inwiefern ist diese Sichtweise problematisch?
  • Warum steht die Bibel über religiösen Erfahrungen, selbst wenn diese einen sehr starken Eindruck auf uns machen? Was wäre die Gefahr, wenn wir die Prioritäten hier vertauschen?

 


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