Das Vaterunser
Viele Christen beten das Vaterunser, doch was steckt wirklich darin? Entdecke, wie bereichernd und lebensverändernd dieses Gebet sein kann!
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Viele denken beim Thema Gebet sofort ans Vaterunser – und das ist auch ein starkes Gebet. Aber es ist bei weitem nicht das einzige in der Bibel. Tatsächlich findest du dort eine ganze Schatzkiste voller Gebete: kurze Stoßgebete in Momenten der Angst, Dankeslieder voller Freude, Klagen aus tiefster Not. Gebete von Königen und Propheten, von einfachen Menschen, von Männern und Frauen – aus dem Alten wie dem Neuen Testament.
Diese Vielfalt ist beeindruckend – und sie zeigt: In jeder Lebenslage darfst du mit Gott reden. Ganz ehrlich, ganz direkt, mit deinen eigenen Worten oder inspiriert von denen, die vor dir gebetet haben.
In der folgenden Auswahl findest du ganz unterschiedliche Gebete – zusammengestellt aus der ganzen Bandbreite biblischer Texte. Manche sind kurz und intensiv, andere ausführlich und meditativ. Sie wurden in Freude, in Not oder in stiller Ehrfurcht gesprochen. Vielleicht findest du dich in dem einen oder anderen Gebet wieder – oder bekommst neue Impulse für deine eigene Verbindung zu Gott.
HERR, ich freue mich über alles,
was du für mich getan hast,
und juble vor Glück über deine Taten.
HERR, wie groß sind deine Werke
und wie tief deine Gedanken.
Amen
HERR, du bist mein Gott,
ich will dich erheben und deinen Namen preisen.
Denn du hast unfassbare Dinge,
die du dir vor langer Zeit vorgenommen hast,
vollbracht.
Darin hast du bewiesen,
dass auf deine Treue wirklich Verlass ist!
Amen
Mose bittet Gott um Weisheit im Leben und um seine Gnade für das Volk – mitten in der Wüstenzeit (Psalm 90,12-14.16-17).
HERR, lehre uns, unsere Zeit zu nutzen, damit wir weise werden.
HERR, wende dich doch wieder uns zu!
Warum zögerst du noch?
Erbarme dich über die, die dir dienen!
Überschütte uns schon am Morgen mit deiner Gnade,
dann werden wir singen und fröhlich sein bis ans Ende unserer Tage.
Zeige uns, wie wunderbar du handelst,
und lass unsere Kinder deine Herrlichkeit sehen.
Der HERR, unser Gott,
schaue freundlich auf uns und lasse unsere Arbeit gelingen.
Ja, lass unsere Arbeit gelingen!
Amen
HERR, mein Gott, du hast so viele wunderbare Taten getan
und deine Vorhaben sind so zahlreich.
Du bist mit niemandem zu vergleichen.
Wenn ich versuchen wollte,
all deine wunderbaren Taten aufzuzählen,
würde ich kein Ende finden.
Amen
Segne mich doch und erweitere mein Gebiet!
Sei bei mir in allem, was ich tue,
und bewahre mich vor allem Kummer und Schmerz!
Amen
Nehemia betet in großer Not für sein Volk, nachdem er von der Zerstörung Jerusalems erfahren hat (Nehemia 1,5-7.11).
Ach HERR, Gott des Himmels,
großer und Ehrfurcht gebietender Gott,
der seinen Bund der beständigen Liebe denen hält,
die ihn lieben und seinen Geboten gehorchen.
Hör mir doch bitte zu und sieh herab,
öffne deine Ohren für das Flehen deines Dieners!
Wir haben böse gegen dich gehandelt
und deine Gebote, Vorschriften und Gesetze nicht befolgt,
die du uns durch deinen Diener Mose gegeben hast.
Herr, höre auf das Gebet deines Dieners
und das Flehen all derer,
die Freude daran haben, dich zu ehren.
Amen
Maria lobt Gott, nachdem der Engel ihr die Geburt von Jesus angekündigt hat. Sie dankt Gott für seine Barmherzigkeit (Lukas 1,46-55).
Meine Seele erhebt den Herrn,
und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilandes;
denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.
Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.
Denn er hat große Dinge an mir getan,
der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.
Und seine Barmherzigkeit währet für und für bei denen, die ihn fürchten.
Er übt Gewalt mit seinem Arm und zerstreut,
die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen.
Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er gedenkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf,
wie er geredet hat zu unsern Vätern, Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit.
Amen
Die Engel loben Gott in der Nacht, als Jesus geboren wurde – eine himmlische Botschaft für die Hirten (Lukas 2,14).
Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden
bei den Menschen seines Wohlgefallens!
Amen
Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth,
alle Lande sind seiner Ehre voll!
Amen
Herr, höre mein Gebet und vernimm meine Bitte!
Antworte mir, weil du treu und gerecht bist.
Ich verliere alle Hoffnung, ich bin gelähmt vor Angst.
Ich denke an die alten Zeiten.
Ich erinnere mich an deine großen Taten.
Ich mache mir über deine Werke Gedanken.
Ich strecke meine Hände nach dir aus.
Ich sehne mich nach dir, wie dürres Land nach Regen dürstet.
Herr, komm schnell und erhöre mich, denn meine Verzweiflung wird immer größer.
Wende dich nicht von mir ab, sonst sterbe ich.
Lehre mich, deinen Willen zu tun, denn du bist mein Gott.
Dein guter Geist führe mich auf einem sicheren Weg.
Um der Herrlichkeit deines Namens willen, Herr, rette mich.
Weil du ein gerechter Gott bist, befreie mich aus dieser Not.
Amen
Hanna dankt Gott voller Freude, nachdem sie lange ungewollt kinderlos war und Samuel geboren wurde (1. Samuel 2,1-8).
Mein Herz freut sich am HERRN!
Der HERR hat mir neue Kraft gegeben!
Jetzt lache ich über meine Feinde;
ja, ich freue mich über deine Hilfe.
Keiner ist heilig wie der HERR!
Keiner außer dir;
kein Fels ist wie unser Gott.
Vergesst euren Stolz und euren Hochmut!
Hört auf mit euren überheblichen Reden!
Der HERR ist ein Gott,
der alles weiß;
und er wird euch richten für das,
was ihr getan habt.
Der Bogen der Helden ist zerbrochen;
und die Schwachen sind nun stark.
Amen
Hiskia bittet Gott um Hilfe, als Jerusalem von einem feindlichen Heer bedroht wird (1. Könige 19,15.16).
Du allein bist Gott über alle Königreiche der Erde.
Du allein hast Himmel und Erde geschaffen.
Höre meine Worte, HERR, und erhöre mich!
Öffne deine Augen, HERR, und sieh!
Amen
Salomo ist neu im Amt als König und bittet Gott demütig um Weisheit für seine Aufgabe. (1. Könige 3,6-9).
Du hast deinem Diener David, meinem Vater,
so viel Gutes getan,
weil er ehrlich und wahrhaftig und dir von Herzen treu war.
Diese Güte hat bis heute Bestand,
denn du hast ihm einen Sohn geschenkt,
der nun auf seinem Thron sitzt.
HERR, mein Gott,
nun hast du deinen Diener anstelle meines Vaters David zum König gemacht.
Aber ich bin im Grunde noch ein Kind, das nicht weiß, was es tun soll.
Hier stehe ich inmitten deines erwählten Volkes,
das so groß ist, dass niemand es mehr zählen kann!
Schenk deinem Diener ein gehorsames Herz,
damit ich dein Volk gut regiere und den Unterschied zwischen Gut und Böse erkenne.
Denn wer könnte dieses große Volk, das dir gehört, regieren?
Amen
Jesus betet kurz vor seiner Verhaftung. Er spricht mit dem Vater über seine Jünger und die himmlische Herrlichkeit (Johannes 17,1-8.24-26).
Vater, die Zeit ist gekommen.
Verherrliche deinen Sohn,
damit er dich verherrlichen kann.
Denn du hast ihm Macht über alle Menschen
auf der ganzen Welt gegeben.
Er schenkt allen, die du ihm gegeben hast, das ewige Leben.
Und das ist der Weg zum ewigen Leben:
dich zu erkennen, den einzig wahren Gott,
und Jesus Christus, den du in die Welt gesandt hast.
Ich habe dich hier auf Erden verherrlicht,
indem ich alles tat, was du mir aufgetragen hast.
Und nun, Vater,
verherrliche mich mit der Herrlichkeit,
die wir schon teilten,
ehe die Welt erschaffen wurde.
Ich habe deinen Namen diesen Menschen offenbart.
Sie waren in der Welt,
doch dann hast du sie mir gegeben.
Sie haben dir schon immer gehört,
und du hast sie mir gegeben,
und sie haben dein Wort bewahrt.
Jetzt wissen sie, dass alles,
was ich habe, von dir ist,
denn ich habe ihnen die Worte weitergegeben,
die du mir mitgegeben hast.
Sie haben diese Worte angenommen und wissen,
dass ich von dir gekommen bin;
und sie glauben, dass du mich gesandt hast.
Vater,
ich möchte, dass die,
die du mir gegeben hast,
bei mir sind,
damit sie meine Herrlichkeit sehen können.
Du hast mir die Herrlichkeit geschenkt,
weil du mich schon vor Erschaffung der Welt geliebt hast!
Gerechter Vater,
die Welt kennt dich nicht,
aber ich kenne dich,
und diese Jünger wissen,
dass du mich gesandt hast.
Ich habe ihnen deinen Namen offenbart
und werde ihn auch weiterhin offenbaren.
Das tue ich,
damit deine Liebe zu mir in ihnen bleibt
und ich in ihnen.
Amen
Jona betet im Bauch des Fisches. Er erkennt seine Abhängigkeit von Gottes Gnade (Jona 2,8-10)
Als ich keine Hoffnung mehr hatte,
dachte ich an den HERRN.
Und mein Gebet drang zu dir
in deinen heiligen Tempel durch.
Die, die falsche Götter anbeten,
verzichten auf deine Gnade.
Ich aber werde dir laut danken,
Opfer bringen und meine Gelübde halten.
Denn die Hilfe kommt vom HERRN.
Amen
Du wirst mich nach deinem Rat leiten
und mich schließlich in Ehren aufnehmen.
Wen habe ich im Himmel außer dir?
Du bist mir wichtiger als alles andere auf der Erde.
Bin ich auch krank und völlig geschwächt,
bleibt Gott der Trost meines Herzens,
er gehört mir für immer und ewig.
Doch mir geht es gut,
weil ich mich nahe an Gott halte!
Ich setze meine Zuversicht
auf den allmächtigen HERRN.
Von seinen wunderbaren Werken
will ich allen erzählen.
Vielleicht hast du beim Lesen gespürt: Diese Gebete sind mehr als alte Worte. Sie sind Ausdruck echter Beziehung – von Menschen, die mit Gott gesprochen haben, weil sie wussten oder hofften, dass er hört.
Ihre Worte können auch heute noch tragen. Vielleicht passt eines davon genau zu dem, was dich gerade bewegt. Vielleicht inspiriert es dich, selbst zu beten – ganz ehrlich, so wie du bist.
Möchtest du dich tiefer mit dem Thema „Gebet“ beschäftigen? Unser Online-Fernkurs Das Vaterunser bietet dir die Gelegenheit, verschiedene Aspekte des wohl bekanntesten Gebets der Christenheit kennenzulernen. Dabei geht es nicht um reines „Kopfwissen“, sondern vor allem um das, was dein Herz bewegt. Dieser Kurs richtet sich an den ganzen Menschen und gibt dir wertvolle Impulse für dein eigenes Gebet und einen vertrauensvollen Glauben an Gott.
Das Vaterunser
Viele Christen beten das Vaterunser, doch was steckt wirklich darin? Entdecke, wie bereichernd und lebensverändernd dieses Gebet sein kann!