Lies die Bibel, … wenn du traurig bist!

Jesaja 66,13 · NLB Ich selbst werde euch trösten, wie eine Mutter ihr Kind tröstet.

Kevin, der kleine Sohn meiner Freundin Laura, ist traurig. Vor kurzem hat sein Vater die Familie verlassen. Die Streitigkeiten mit Laura, seine Vorstellung von glücklicher Ehe und der Drang, eigene Wege zu gehen, hatten ihn dazu veranlasst. Seitdem Papa ausgezogen ist, weint Kevin jede Nacht. Das Kopfkissen ist nass von vielen bitteren Tränen. Laura versucht, ihren Sohn zu trösten. Aber ihr fehlen die Worte, sie kann ihm scheinbar nicht helfen. So nimmt sie ihn immer wieder in die Arme und drückt ihn innig. Dann versiegt der Tränenfluss für ein paar Stunden.

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Worüber bist du traurig?

Wahrscheinlich hast du schon einmal die Trennung von einem geliebten Menschen erlebt. Ich vermute, dass du auch Verluste anderer Art kennst. Viele Menschen weinen ihrem guten Job nach oder beklagen einen schlechten Gesundheitszustand. Andere sind wegen ihres eigenen Fehlverhaltens traurig oder weil unsere Welt von unterschiedlichen Krisen geschüttelt wird. Traurigkeit ist eine emotionale Reaktion auf Verluste verschiedener Art, auf erlittenen körperlichen oder seelischen Schmerz (in der Kindheit oder gegenwärtig), auf Enttäuschungen, Leiden anderer Menschen u. a. Was hat dich zuletzt traurig gemacht?

Traurigkeit wahrnehmen und ernst nehmen

Traurigkeit kommt meist nicht allein. Sie wird oft von dem Gefühl der Leere, Niedergeschlagenheit und Schwermut begleitet. Das Gefühl von Überforderung und Angst vor der Zukunft spielen möglicherweise auch mit. Weinen kann die innerliche Verkrampfung lösen. Tränen waschen uns den Schmerz von der Seele, wirken erleichternd und befreiend. Vorausgesetzt, dass die Traurigkeit nicht zur seelischen Lähmung führt. Anhaltende, schwerwiegende Traurigkeit kann mit Depressionen zusammenhängen. Dann nützt es wenig, sich schöne Sätze wie „Kopf hoch!“ oder „Alles nicht so schlimm“ zu sagen (oder von anderen zu hören). In solchen Fällen ist professionelle Begleitung z. B. durch Psychotherapie nötig und hilfreich. Vielleicht fragst du dich, ob Gott dir in diesen schweren Zeiten nicht hilft? Hier einige Gedanken zum Thema Glauben in Depressionen: Warum hilft Gott nicht bei Depressionen?

Umgang mit Traurigkeit

Botschaften

Unsere Gefühle zeigen uns etwas vom Leben. Es ist wichtig, Traurigkeit zuzulassen.

Es ist wichtig, Traurigkeit zuzulassen. Um zu Kevin zurückzukehren: Seine Mutter schimpft natürlich nicht, wenn Kevin weint. Im Gegenteil, sie zeigt ihm ihre Fürsorge und Liebe. Kevin schämt sich für seine Tränen nicht. Und so ist es auch für uns Erwachsene wichtig, dass wir unsere Traurigkeit wahrnehmen und zulassen, zu unserem Kummer stehen und uns nicht dafür verurteilen. So heißt es in einem Sprichwort: „Tränen sind Worte, die das Herz nicht aussprechen kann.“ Gefühle sind Botschaften vom Leben. Traurigkeit und Freude sind ganz basale Gefühle, die schon Babys haben. Die Trauer um einen geliebten Menschen z. B. durchläuft verschiedene Stadien, die alle ihre Zeit brauchen und ihre Berechtigung haben. Unser kostenloser Fernkurs kann dir in solchen Zeiten helfen: Tränen, Trost und Hoffnung

Gott versteht dich

Gott kennt jede deiner Tränen. Keine davon geht verloren. So schreibt König David in seinem Leid: „Du zählst alle meine Klagen. Sammle alle meine Tränen in einem Gefäß. Du hast doch jede einzelne in deinem Buch festgehalten“ (Psalm 56,9 NLB). Du kannst dein Herz bei Gott ausschütten und ihm jedes, wirklich jedes Gefühl und alle deine Gedanken sagen: „Vertraut auf ihn allezeit, ⟨ihr von Gottes⟩ Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht“ (Psalm 62,9). In der Bibel finden sich zahlreiche Berichte von Menschen, die bitterlich weinten und ihre Traurigkeit zu Gott brachten. Denke nur an Hiob, einen Mann voller Leid. Er klagte, er haderte – aber er blieb bei seinem Gott und sprach mit ihm. Ich wünsche dir nicht sein Leid, aber seine Treue zu Gott auch in schweren Zeiten und seine Erfahrung des Trostes durch Gott!

Im Kummer bei Gott geborgen

Zum einen ist es wichtig, Kummer aussprechen zu können. Das kannst du jederzeit bei Gott, wie schon erwähnt. Und so sitzt Gott neben deinem Bett, wenn du wie Kevin dein Kopfkissen nass weinst. Er ist einfach da, an deiner Seite, geht mit dir durch jedes Leid hindurch, verlässt dich nie, vergisst dich nicht. Und schließlich schenkt er dir tröstliche, aufbauende, ermutigende und hoffnungsvolle Worte in der Bibel, wie z. B.: „Ich selbst werde euch trösten, wie eine Mutter ihr Kind tröstet.“ (Jesaja 66,13 NLB). Gott hat noch viele andere Möglichkeiten, dich zu trösten. Vielleicht schickt er dir ja gerade einen Sonnenstrahl durchs Fenster, der dein Gesicht wärmt. Und du denkst plötzlich: „Es gibt Hoffnung! Es gibt einen Weg aus der Traurigkeit hinaus!“

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Für immer getröstet

Wunderbare Zukunft

Leid und Trauer werden vergehen. Gott tröstet uns für immer.

Auf dieser Welt erleben wir Traurigkeit, manchmal intensiv, manchmal längere Zeit nicht. Aber sie ist ein Faktum. Wird das immer so bleiben? Nein! Die gute Nachricht, die wunderschöne (und begründete) Hoffnung ist: Gott wird eines Tages für immer unsere Tränen abwischen und uns innerlich völlig heilen. Dann bleiben nur noch Freude und Dankbarkeit, Glück und Zufriedenheit. So steht es in der Bibel: „Er wird alle ihre Tränen abwischen, und es wird keinen Tod und keine Trauer und kein Weinen und keinen Schmerz mehr geben. Denn die erste Welt mit ihrem ganzen Unheil ist für immer vergangen“ (Offenbarung 21,4 · NLB).

Wann wird das sein? Ich kann dir kein Datum dafür nennen, aber es ist mit folgendem Ereignis verknüpft: Wenn Gott die Geschichte dieser Erde beendet und denen, die ihm vertraut haben bzw. vertrauen, neues, ewiges Leben geben wird. In der Welt, die er uns dann als unser Zuhause schenken wird, wird all unser Kummer getröstet sein.

Andere trösten

Zum Schluss noch ein Wort zum Umgang mit der Traurigkeit anderer Menschen: Lass ihnen Zeit, gib ihren Tränen und ihrem Klagen Raum! Sei einfach da, als guter Begleiter, als Freund! Es tut dem Trauernden oft gut, einfach nur zu weinen – in der Gegenwart eines lieben Menschen. Und wenn die Zeit zum Reden gekommen ist, kannst du auch mit Worten trösten, mit behutsamen, achtsamen, liebevollen Worten. Dasein und Zuwendung sind die ersten Trostspender. Das schenkt uns Gott – und das können wir weiterschenken. Hilfe für den Umgang mit deinem Leid und dem Leid anderer Menschen bekommst du auch in wertvollen Büchern und Ratgebern, z. B. Mit Leid umgehen.

Tröstliche Tipps

  • Hier einige Bibeltexte zu diesem Thema für dich: Psalm 34,9; Prediger 7,3; 2. Korinther 1,3.4. Wenn du keine Bibel hast, dann kannst du hier eine kostenlose Bibel anfordern.
  • Spür hin: Worüber bist du traurig?
  • Sprich mit einem guten Freund, einem Seelsorger oder einem Therapeuten über deine Traurigkeit!
  • Mache einen Spaziergang in der Natur. Die Schönheit der Schöpfung kann heilende Wirkung haben.

Ein Gebet für dich!

Guter Gott! Heute möchte ich mein Herz vor dir ausschütten und dir all meine Traurigkeit sagen. Du kennst meinen Tränen und du bist da und begleitest mich. Ich danke dir für den Trost deiner liebevollen Gegenwart. Amen.


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