Welche Bedeutung haben Abendmahl und Fußwaschung?

Matthäus 26,26-30 · LUT Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. (siehe auch Markus 14,12-25 und Lukas 22,7-23)
Johannes 13,1-5 · LUT Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater. Wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende. Und nach dem Abendessen – als schon der Teufel dem Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, ins Herz gegeben hatte, dass er ihn verriete; Jesus aber wusste, dass ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging – da stand er vom Mahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und zu trocknen mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.
Johannes 13,12-17 · LUT Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin’s auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Gesandte nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisst – selig seid ihr, wenn ihr’s tut.
1. Korinther 11,23-26 · LUT Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe: Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach’s und sprach: Das ist mein Leib für euch; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; das tut, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. Denn sooft ihr von diesem Brot esst und von dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

Im Abendmahl erinnern wir uns symbolisch an Jesu Tod. Die Fußwaschung ist ein Sinnbild des Dienens, aber auch eine Erneuerung des Tauf-Bundes.

Ursprung im Passahfest

Jesus hat das Abendmahl während des Passahfestes eingesetzt. Dieses israelitische Fest sollte nicht nur an die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei erinnern. Es war auch ein Hinweis, dass Gott uns aus der Herrschaft Satans und der Sünde befreit, um uns in das „himmlische Kanaan“ zu bringen. Im Zentrum des Festes stand das Opfern des Passah-Lammes, dessen Blut die Israeliten vor dem Gericht Gottes über die Ägypter schützte (2. Mose 12; Passah bedeutet Verschonung). Dieses Passah-Lamm stellte symbolisch Jesus Christus dar, dessen Opfer uns von unserer Schuld befreit.

Erinnerung

Das Abendmahl erinnert an den Tod Jesu am Kreuz als Lamm Gottes.

Erweiterung der Bedeutung durch Jesus

Jesus hat das Passahfest in das Abendmahl oder Gedächtnismahl umgewandelt (Matthäus 26,17-30). Nachdem er am Kreuz für unsere Sünde gestorben ist, soll uns diese Feier an sein Opfer erinnern und uns bewegen, seinen stellvertretenden Tod für unsere Schuld auch zu verkündigen. Dabei ist das Brot ein Bild für seinen Körper und der Abendmahlswein ein Bild für sein Blut (1. Korinther 11,23-26).

Symbolik von Passahfest und Abendmahl

Während des Passahfestes durften die Israeliten nichts Gegorenes oder Gesäuertes im Haus haben. Deshalb aßen sie nur Brot, das ohne Hefe oder Sauerteig gebacken wurde. Sauerteig war für die Israeliten ein Gleichnis für Sünde (vgl. 1. Korinther 5,6-8; schon ein wenig Böses verdirbt die ganze Welt). Das ungesäuerte Brot, das beim Abendmahl gegessen wird, erinnert uns also an die Sündlosigkeit Jesu.

Christus hat oft Gleichnisse und Bilder benutzt, um Wahrheiten zu erklären (Matthäus 13,3; Johannes 16,25). Er selbst bezeichnete sich beispielsweise als Tür, Licht oder Weg. So sind auch Brot und Wein Symbole, die uns an Jesu Opfer für unsere Sünde erinnern.

Einmalig

Das Opfer Jesu ist einmalig und kann nicht als „Messopfer“ wiederholt werden.

Das Abendmahl im katholischen Glauben

Weil diese Symbole Brot und Wein später wörtlich aufgefasst wurden, entstand in der katholischen Kirche die Lehre der Transsubstantiation (Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu) und der unblutigen Wiederholung des Opfers Jesu.

Man begann also zu glauben: Jesus wird während der Messe oder Eucharistiefeier vom Priester aus dem Himmel geholt und erneut geopfert. Brot und Wein werden dabei tatsächlich zu Leib und Blut Jesu. Durch das Essen des Brotes (der Hostie, d. h. Opfer) nimmt der Gläubige Jesus in sich auf. Weil das verwandelte Brot im Tabernakel aufbewahrt wird, ist Jesus leibhaftig in der Kirche gegenwärtig und kann dort in Form der Hostie vom Gläubigen angebetet werden.

Dieser Gedanke der Verwandlung und der täglichen, unblutigen Wiederholung des Opfers Jesu ist der Bibel fremd. Jesus ist nur einmal für unsere Sünden geopfert worden (siehe Hebräer 6,6; 7,26.27; 9,22.28; 10,10.12.14.18; 1. Petrus 3,18). Deshalb ist kein weiteres Opfer nötig!

Fußwaschung als Teil des Abendmahls

Zum Abendmahl gehört die Fußwaschung (Johannes 13,1-17). Sie ist leider bei den meisten Glaubensgemeinschaften in Vergessenheit geraten. Sie fand vor der Austeilung des Brotes statt und ist eine Erinnerung an unsere Taufe (Vers 10 wörtlich: „wer ein Bad genommen hat“). Auch wenn wir durch das „Bad der Wiedergeburt“ gerettet sind (Titus 3,5), benötigen wir doch immer wieder Vergebung und Reinigung, weil wir uns schuldig gemacht haben. Daran soll uns die Fußwaschung erinnern. Sie ist außerdem ein Zeichen der Liebe, des Dienen und der Demut Gott und Mitmenschen gegenüber. Jesus hat uns mit der Fußwaschung ein Beispiel gegeben und uns gebeten, ihm darin zu folgen (Johannes 13,15.16).

Fazit

Das Abendmahl wurde von Jesus eingesetzt. Es löst die Passahfeier ab, die nur ein Hinweis auf Christus als das „Lamm Gottes“ war. Das Opfer Jesu war einmalig und kann nicht wiederholt werden. Im Abendmahl feiert man nur das Gedenken daran und erneuert dadurch seinen Bund mit Christus. Zum Abendmahl gehört auch die Fußwaschung, die Jesus mit seinen Jüngern praktizierte und die eine Erneuerung des Taufbundes sowie ein Symbol für das gegenseitige Dienen ist.

Zum Nachdenken

  • Inwiefern habe ich schon einen Bund mit Gott geschlossen? Welche Schritte wären dafür noch nötig?
  • Welche Rolle spielt in unserer heutigen Gesellschaft selbstloser Dienst am Nächsten? Wie können wir hier als Christen Akzente setzen und Jesu Vorbild beherzigen?
  • Selbst wenn man in der Taufe einen Bund mit Gott geschlossen hat, bedarf es der Pflege der Beziehung. Der Bund muss immer wieder erneuert und bejaht werden. Inwiefern sind Abendmahl und Fußwaschung eine gute Gelegenheit dazu?


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