Wann wurde Jesus gekreuzigt? Erstaunliche Erkenntnisse

Der Zeitpunkt der Kreuzigung Jesu sorgt immer wieder für Diskussionen. War es wirklich an einem Freitag? Kann man das Jahr eingrenzen, auch wenn die Bibel es nicht explizit nennt? Eine Untersuchung der chronologischen Angaben in den Evangelien, der historischen Begleitumstände und der biblischen Prophetie hilft dabei, dem genauen Jahr auf die Spur zu kommen.

Kreuzigung am Freitag der Passahwoche

Jesus wurde in der Passahwoche an einem Freitag gekreuzigt, dem sogenannten „Rüsttag“. Dafür gibt es einige eindeutige Hinweise (Markus 15,42; Lukas 23,54; Johannes 19,31). Seine Auferstehung fand am „ersten Tag der Woche“ statt, den wir heute Sonntag nennen würden (Markus 16,2; Lukas 24,1; Johannes 20,1).

Trotz dieser eindeutigen Aussagen fragen sich manche, ob Jesus nicht zu einem früheren Zeitpunkt gekreuzigt wurde. Schließlich kündigte er an, dass er „drei Tage und drei Nächte“ im Grab sein würde, das wären nach heutigem Verständnis 72 Stunden. Was es mit dieser Aussage auf sich hat, erfährst du hier: War Jesus wirklich drei Tage und drei Nächte im Grab?

Wir wollen uns in diesem Artikel auf das Jahr der Kreuzigung Jesu konzentrieren. Lässt es sich aus der Bibel und anhand geschichtlicher Daten ableiten?

Lukas, der Historiker unter den Evangelisten

In den Evangelien finden wir nur wenige Zeitangaben über das Leben Jesu, weil den jüdisch geprägten Schreibern solche Daten scheinbar nicht so wichtig waren. Durch den Einfluss der griechischen Kultur (Hellenismus) begann man aber, nach exakten Zeitangaben zu suchen. Wir sehen dies in den Berichten des Lukas, der als Grieche das Leben Jesu und die Geschichte der urchristlichen Gemeinde genau erforschte (Lukas 1,1-4; Apostelgeschichte 1,1ff.).

Jesus begann sein Wirken 27 n. Chr.

Wir können das Jahr der Kreuzigung Jesu bestimmen, wenn wir die Angaben der Bibel mit historischen Ereignissen im römischen Reich vergleichen. Demnach trat Johannes der Täufer im 15. Jahr des Kaisers Tiberius auf (Lukas 3,1ff.). Wenn wir davon ausgehen, dass Lukas sich hier nach dem jüdischen Kalender richtete (das jüdische Jahr begann im Monat Tischri, im September/Oktober), dann war dies der Spätherbst 27 n. Chr. Dieses Datum wird auch erreicht, wenn man die Prophezeiung der 70 Jahrwochen in Daniel 9,24-27 zurate zieht (Beginnzeitpunkt der Prophezeiung 457 v. Chr., mit dem Erlass des Artaxerxes aus Esra 7).

Jesus wurde 31 n. Chr. gekreuzigt

Als Jesus von Johannes getauft wurde und seinen Dienst begann, war er etwa 30 Jahre alt (Lukas 3,21.23; Matthäus 3,1.13). Seine Taufe fand wahrscheinlich schon kurz nach dem Auftreten des Johannes statt. Jesus zog anschließend dreieinhalb Jahre durch Palästina (Johannes 2,23; 5,1; 6,4; 13,1; Johannes berichtet von drei Passahfesten, an denen Jesus teilnahm und von einem „Fest der Juden“, das offensichtlich auch ein Passahfest war). Nach diesen dreieinhalb Jahren wurde Jesus von den Römern unter Pontius Pilatus (26-36 n. Chr. Statthalter in Judäa und Samaria) ans Kreuz geschlagen. Seine Kreuzigung fand also im Frühjahr 31 n. Chr. statt.

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Steinigung war die übliche Todesstrafe

Drei Bibeltexte und ein historischer Hinweis bestätigen dieses Datum. So versuchten jüdische Fanatiker, Jesus zu steinigen, weil er angeblich Gott lästerte (Johannes 10,30-33), doch Jesus entkam ihnen (Vers 39). Auch eine Ehebrecherin sollte in Anwesenheit Jesu gesteinigt werden (Johannes 8). Einige Jahre nach der Kreuzigung steinigten Mitglieder des Hohen Rates Stephanus (Apostelgeschichte 7,54-60). Diese Art der Hinrichtung wegen Gotteslästerung war bei den Juden üblich. Als aber Pilatus die Mitglieder des Hohen Rates aufforderte, Jesus nach dem jüdischen Gesetz selbst zu richten, antworteten ihm die Juden aber: „Wir dürfen niemand töten.“ (Johannes 18,31)

Verbot der Steinigung von 30-31 n. Chr.

Offensichtlich war den Juden das Vollstrecken eines Todesurteils zeitweise verboten worden. Tatsächlich hatte Konsul Lucius Aelius Sejanus im Jahr 30 n. Chr. im römischen Senat einen Erlass durchgesetzt, der ihnen die Durchführung der Todesstrafe untersagte. Im Oktober 31 n. Chr. erhielten die Juden ihre Privilegien zurück (E. Stauffer, Jerusalem und Rom im Zeitalter Jesu Christi, Bern 1957, S. 17, 121; G. Ricciotti, Geschichte Israels, Wien 1955, Bd. II, S. 239). Dieser Umstand ist ein weiterer Hinweis darauf, dass Jesus während des Passahfestes im Jahr 31  n. Chr. gekreuzigt wurde.

Prophetie erfüllt sich

Jesus zitierte am Kreuz Psalm 22, z. B. in seinem Ausruf „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?”. Dieser Psalm wird oft als prophetische Voraussage auf den Messias verstanden. Etliche Aussagen in diesem Psalm spiegeln Ereignisse rund ums Kreuz wider, z. B. die körperlichen Qualen (Psalm 22,16.17) und das Losen um Jesu Gewand (Psalm 22,18). In Vers 17 heißt es, seine Feinde hätten ihm „Hände und Füße durchgraben”. Diese Aussagen hätten sich in einer Steinigung nicht in gleicher Weise bewahrheitet. So diente das Steinigungs-Verbot auch dazu, dass sich biblische Prophetie noch deutlicher erfüllte.

Fazit

Historisch gesehen kann Jesus nur während des Passahfestes 31 n. Chr. gekreuzigt worden sein. Ein Jahr vorher oder später hätten die Juden das Todesurteil selbst verhängen und vollstrecken können. Dann aber wäre Jesus gesteinigt worden (siehe Johannes 18,31.32). Die interne Chronologie des Neuen Testaments, aber auch historische Fakten und Hinweise aus der biblischen Prophetie deuten auf das Kreuzigungsjahr 31 n. Chr.

Zum Nachdenken

  • Wer ist Jesus für mich? In welcher Beziehung stehe ich gerade zu ihm?
  • Was bedeutet es für mich, dass Jesus nicht zufällig gestorben ist, sondern dass er es selbst so wollte und dies lange vorher geplant hatte?
  • Gott ist ewig. Dennoch agiert er in der Geschichte, um uns Menschen zu begegnen. Was sagt das über ihn aus?


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